„COVID hindert mich nicht am Studium“

In den letzten Monaten haben wir viel geschafft: Trotz Distanzlehre hat das Sommersemester gut funktioniert, trotz Reisebeschränkungen sind wir über Grenzen hinweg verbunden geblieben. Die Digitalisierung hat all das ermöglicht – etwa auch, dass vor wenigen Tagen einige Studierende an der WU ihr Bachelor- oder Masterstudium begonnen haben, die noch nie in Wien und Österreich waren. Wir stellen eine von ihnen vor.

Die Bedingte Zulassung

Hinter der Bezeichnung „Bedingte Zulassung“ steht die Möglichkeit für internationale Studierende ihr Studium im Wintersemester 2020/21 trotz aufrechter Einschränkungen durch COVID-19 ohne physische Anwesenheit an der WU zu beginnen. Das gesamte Aufnahme- und Zulassungsverfahren ist dafür virtuell abgewickelt worden. Mehr als 150 Studienanfänger/innen aus 22 Ländern (von Kolumbien bis Jordanien, von Guatemala bis Russland) haben davon Gebrauch gemacht und starten so eines unserer englischsprachen Programme (Bachelor oder Master) vom Ausland aus.

„Das BBE-Studium erweitert mein Interesse an Wirtschaft um die internationale Dimension, die in einer zunehmend vernetzten globalen Wirtschaft an Wert gewinnt.“

WU-Blog: Wo wohnst du im Moment?

Marian Chen: Ich lebe derzeit in Taipeh, Taiwan, und lerne von dort aus in Distanzlehre.

WU-Blog: Was war der Hauptgrund für dich, dich für das BBE-Programm an der WU zu bewerben?

Marian Chen: Das BBE-Studium erweitert mein Interesse an Wirtschaft um die internationale Dimension, die in einer zunehmend vernetzten globalen Wirtschaft an Wert gewinnt. Aufgrund meines Ziels, in Zukunft für ein internationales Unternehmen zu arbeiten, wird mich das Erlernen von englischsprachigen Fachausdrücken außerdem in die Lage versetzen, effektiv Verhandlungen mit ausländischen Unternehmen führen.

WU-Blog: Wie hast du das BBE-Aufnahmeverfahren empfunden und wie hast du dich darauf vorbereitet?

Marian Chen: Der Haupteindruck, den ich durch das Aufnahmeverfahren erhalten habe, war dass sich die Administration trotz des unvorhersehbaren Verlaufs der Pandemie bei der gründlichen Organisation der bis dato noch nie dagewesenen Online-Prüfung sehr schnell auf neue Entwicklungen eingestellt hat. Inhaltlich konzentrierte ich mich zur Vorbereitung in erster Linie auf den Fachbereich Mathematik, da ich englische Muttersprachlerin bin und daher die in der Fachliteratur besprochenen Themen relativ rasch erfassen konnte. Zu Beginn der Prüfung fühlte ich mich relativ sicher und gut vorbereitet.

„Im Idealfall würde ich tatsächlich nach Wien reisen, sobald ich meine Aufenthaltserlaubnis und mein Einreisevisum erhalten habe.“

WU-Blog: Wie kommunizierst du mit deinen Kommiliton/inn/en an der WU Wien? Hast du bereits Freunde gefunden?

Marian Chen: Der WhatsApp Gruppenchat für meinen Jahrgang hat mir am meisten geholfen, Freunde zu finden. Über diese Plattform konnte ich meine Social Media Kontaktdaten mit meinen Kommiliton/inn/en austauschen und an Gruppenchats teilnehmen (z.B. um mich zu treffen und gemeinsam Tennis zu spielen), und ich habe nun regelmäßig Kontakt zu etlichen Studienkolleg/inn/en.

WU-Blog: Wie würdest du deine bisherigen Erfahrungen mit der Distanzlehre beschreiben?

Marian Chen: Obwohl es zu Beginn der ersten Vorlesungen ein paar technische Pannen gab, waren die Professorinnen und Professoren sehr geduldig und entgegenkommend. Bis jetzt bin ich weder auf nennenswerte Probleme gestoßen, noch hatte ich das Gefühl, dass mir durch die Distanzlehre zu viel entgeht.

WU-Blog: Warst du schon einmal in Österreich oder Wien? Was erwartest du von der Stadt bzw. dem Land selbst?

Marian Chen: Ich habe Felsberg im Rahmen eines Tagesausflugs besucht und war drei Tage lang in Wien. Insgesamt erwarte ich, dass sich die Regionen des Landes in Bezug auf Dialekte, Bräuche und politische Überzeugungen merklich unterscheiden werden. Auf der anderen Seite erwarte ich, dass die Metropole Wien ein Nexus von verschiedenen Kulturen, Lebensstilen und Denkweisen mit unterschiedlichen internationalen Hintergründen sein wird.

WU-Blog: Was erwartest du vom Studium an der WU, wenn du dann persönlich auf dem Campus WU sein kannst?

Marian Chen: Vom Studieren auf dem Campus WU erwarte ich viel mehr Komfort im Umgang mit Professorinnen und Professoren, in der Diskussion mit Gleichaltrigen und in der Zusammenarbeit bei Gruppenarbeiten.

WU-Blog: Wie sehen deine Zukunftspläne aus – wirst du persönlich an die WU Wien kommen, sobald die Reisebeschränkungen aufgehoben sind?

Marian Chen: Im Idealfall würde ich tatsächlich nach Wien reisen, sobald ich meine Aufenthaltserlaubnis und mein Einreisevisum erhalten habe. Obwohl die steigende Zahl der bestätigten Covid-19-Fälle Anlass zur Sorge gibt, verstehe ich die Bedeutung von Interaktionen innerhalb der Klasse, die über eine Online-Plattform nur schwer nachvollziehbar sind.