Erfolgreiche Veranstaltung „Studieren im Spektrum der Neurodiversität“

Durch ein paar Tipps den Studienalltag erleichtern? Praktische Vorschläge, die Studierenden mit ADHS oder im Autismus-Spektrum – aber nicht nur diesen – durch das Studium helfen können. 

Am 7. November 2023 hielten die selbstbetroffenen Expertinnen Margot Lepuschitz, Sandra Roche, Linda Kreil und Carola Siegel des Vereins ADAPT informative Impulsvorträge über AD(H)S sowie das Autismus-Spektrum. Zahlreiche Studierende holten sich bei dieser Infoveranstaltung wertvolle Informationen, stellten in einer moderierten Fragerunde den Expertinnen viele Fragen zum Thema und ergriffen die Gelegenheit, um sich untereinander zu vernetzen. Darüber hinaus nutzten etliche Studierende die Option einer Einzel- bzw. Kleingruppenberatung mit den Expertinnen. 

Die Vorträge haben einerseits einen Überblick über das Erkennen bzw. die Ausprägungserscheinungen der jeweiligen Neurodiversität gegeben, Gemeinsamkeiten aufgezeigt, den Weg zur Diagnose beschrieben und anderseits auch die damit einhergehenden Herausforderungen und Einschränkungen thematisiert, mit denen Betroffene täglich konfrontiert sind. Diese Herausforderungen machen es Betroffenen schwer, ein Studium zu meistern, da mit einer Neurodiversität oft Schwierigkeiten mit der Konzentration und der Selbstorganisation einhergehen, Reizüberflutung und Zeitblindheit auftreten können oder Betroffene unter anderem zu impulsivem Handeln oder ständiger Unruhe neigen. Unter diesen Umständen fällt es betroffenen Studierenden nicht leicht, einer Lehrveranstaltung zu folgen oder eine Prüfung erfolgreich zu meistern.  

Im Zuge der Infoveranstaltung wurden von den Expertinnen hilfreiche Tipps aufgezeigt, die von AD(H)S bzw. dem Autismus-Spektrum (ASS) betroffene Studierende helfen, den Studienalltag zu erleichtern: 

  • Das Schaffen von Strukturen – Listen, Farbkodierungen, visuelle Strukturen oder Notizzettel helfen die Selbstorganisation zu fördern. 
  • Zerteilen großer Aufgaben in kleine Teilaufgaben – so werden komplexe und überwältigende Aufgaben „machbar“  
  • Prioritäten setzen – dadurch häufen sich Aufgaben nicht an und man behält den Überblick, indem Aufgaben nach ihrer Relevanz abgearbeitet werden können 
  • Kleine Pausen einplanen – durch klare Strukturierung fällt es leichter seine Gedanken zu ordnen 
  • Mehrere Dinge gleichzeitig machen – nebenbei zeichnen oder stricken ist oft hilfreich, um bei Aufgaben voran zu kommen 
  • Feste Auszeiten einplanen – Zeit für sich selbst oder Zeit, um nichts zu tun, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen, ist wichtig, um die eigenen Batterien wieder aufzuladen 
  • Umgang mit Tiefpunkten planen – Filme und Musik raussuchen, die einen auf andere Gedanken bringen, körperliche Bewegung oder motivierende Selbstgespräche vorbereiten, Namensliste von Freund*innen zur Unterstützung 
  • Soziale Aktivitäten fix planen – so werden Verabredungen eingehalten, Kontakt mit anderen zu halten ist wichtig 

Unterstützung gesucht? 

Falls du selbst betroffen bist bzw. dich die Unterlagen der Veranstaltung (Folien, Tipps) interessieren, melde dich gerne beim Team BeAble (https://short.wu.ac.at/beable)! Wir unterstützen dich im Studium im Rahmen eines Nachteilsausgleichs durch abgeänderte Prüfungsmodalitäten (z.B. einen reizreduzierten Prüfungsraum) und vernetzen dich in unseren Peergroups mit anderen Studierenden. 

Auch das WU Student Counselling Programm kann dir eine hilfreiche Anlaufstelle sein – wirf gerne einen Blick in den Aktivitätenkalender wo du bspw. im Jänner 2024 eine Skill Session “Fokus & Konzentration” findest.