Life Skills: Was du brauchst, um das Uni-Leben nicht nur durchzustehen, sondern gut zu meistern

Das Studi-Leben kann ganz schön fordernd sein: Ansprüche an die eigenen Leistungen, Doppelbelastung durch Jobben oder sich bereits Karriere aufbauen wollen, vielleicht mit einer chronische Erkrankungen zurecht kommen müssen. Natürlich sollte man und frau auch gelungene Beziehungen führen und eine erfüllende Freizeit für sich gestalten. Den feinen Unterschied zwischen Selbstfürsorge und Selbstoptimierungsdruck zu erwischen, ist definitiv ein Lernfeld.

Was braucht’s, um sich gut für den Studienalltag aufzustellen?

In diesem Beitrag möchten wir drei Themenbereiche vorstellen, die sich in der Arbeit im Rahmen des Student Counselling Programms an der WU für Studierende als besonders wichtig erwiesen haben.

Die vielleicht wichtigste Message vorweg: alles ist lernbar und wenn du ein Problem mit Stress, Ablenkungen oder emotionaler Überforderung hast, bist du damit nicht allein. Es ist eher ein Thema unserer Kultur und wie wir (nicht) gelernt haben, auf uns selbst zu hören.

Life Skills sind erlernbar

Um bei all den anfangs genannten Wünsche, Erwartungen und Anforderungen des Lebens für sich einen gangbaren Weg zu finden, braucht’s ganz besondere Fähigkeiten: Life Skills. In den Lehrveranstaltungen werden Studierende inhaltlich und fachlich für das spätere Arbeitsleben geschult. Während des Studiums kann es jedoch auch hilfreich sein, seine Life Skills zu stärken. Damit sind Kompetenzen gemeint, die einer Person erlauben, in vielen Situationen und Kontexten einen gesunden Umgang mit fordernden Themen für sich zu finden.

Die WHO definiert Life Skills als „Fähigkeiten für adaptives und positives Verhalten, die Individuen in die Lage versetzen, effektiv mit den Anforderungen und Herausforderungen des Alltags umzugehen.“ Im Kontext des Student Counselling Programms an der WU, haben sich drei Schwerpunktthemen herauskristallisiert, die Studierende besonders betreffen:

  • Ein konstruktiver Umgang mit Stress,
  • das Entwickeln eines wirksamen Zugangs zu den eigenen Emotionen und
  • Aufmerksamkeitsmanagement.

Gutes Stressmanagement

Stress ist nicht notwendigerweise negativ: Der Körper liefert extra Energie, um eine Herausforderung meistern zu können. Erreicht der erlebte und gefühlte Stress allerdings ein Level das man als „überfordernd“ einordnen würde, wird es schwierig, noch die gewünschte Leistung abrufen, sich aufs Lernen konzentrieren zu können. Oder die Erholungsfähigkeit wird beeinträchtigt, der Schlaf leidet.

Stressige Phasen sind normal, sollten aber nicht zum Dauerzustand werden. Um besser durch diese Phasen zu kommen, haben sich besonders Atemtechniken als hilfreich erwiesen. Durch das bewusste Atmen und etwas Wissen darum, wie Atmung unser Stresslevel und -erleben beeinflusst, kann jeder Mensch lernen, auf die eigene Stressreaktion Einfluss zu nehmen und einen gesunden Umgang mit Stress zu finden.

Den eigenen emotionalen Kompass nutzen

Ähnlich verhält sich das mit Emotionen: Wir brauchen sie, um uns im Leben orientieren zu können. Was interessiert mich, wo zieht’s mich hin? In welchen Situationen ist’s besser, mich zurück zu nehmen oder auch mal nichts zu sagen? Was sagt mir mein Ärger darüber, was für mich nicht stimmig ist? Im Idealfall sind Emotionen ein Kompass, der mich durchs Leben navigiert.

Gemischt mit Stress, und unseren Meinungen, welche Gefühle gut oder schlecht – sprich willkommen sind oder besser abgedreht werden sollten – kann es leicht zu einer emotionalen Überforderung kommen. Und das häufig vermischt mit den globalen Themen, die sich auch in unserer Gemütslage widerspiegeln. Na bum. Dann ist es „einfach zu viel“.

Emotionales Selbstmanagement ist vielseitig und vielschichtig: vom Erkennen, was einen triggert, bis zum Entschlüsseln, was die konstruktive „Message“ der eigenen Emotionen sein kann. Es beinhaltet auch das Trainieren der eigenen Kapazität, die Intensität von Gefühlen auf körperlicher Ebene zu erlauben.

Aufmerksamkeitsmanagement

Das Thema der Aufmerksamkeit ist vielleicht das allgegenwärtigste und subtilste in der Liste. Durch unsere mittlerweile technologiedominierte Lebenswelt wird es uns ganz schön schwer gemacht, Herr*in unserer Aufmerksamkeit zu sein. Ständig vibriert oder signalisiert uns das Smartphone, wo wir unsere Aufmerksamkeit hinrichten sollten. Dabei werden wir eher zum/zur Konsument*in des Lebens als zur/zum aktiv*en Mitgestalter*in unserer eigenen Welt.

Auch hier ist es wichtig, eine gute Mischung aus relevantem Wissen haben und gleichzeitig eine eigene Aufmerksamkeitspraxis zu entwickeln, die es uns erlaubt bewusst zu entscheiden, wem oder was wir unsere Aufmerksamkeit schenken, aber auch wie lange wir uns konzentrieren können.

Am Ende spielen alle Elemente – Stress, Emotion und Aufmerksamkeit – ineinander und beeinflussen unser Erleben. Nach Bedarf kann man an einzelnen Themen arbeiten, um für sich die effektivsten und leichtesten Wege zu mehr Selbstbestimmtheit und Selbstwirksamkeit zu finden.

Life Skills Workshops bei den Student Wellbeing Days 2024

Willst du deine Life Skills stärken? Am 8. April haben WU-Studierende die Möglichkeit, an folgenden Kurz-Workshops im Rahmen der ersten Student Wellbeing Days teilzunehmen:

Das gesamte Programm der Student Wellbeing Days findest du hier.