Online Exchange Initiative

Interview zur Online Exchange Initiative mit Marcello Alexander Gundolf

Studium Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsrecht seit 2017 an der WU in Wien.

Wie haben Sie von der Online Exchange Initiative erfahren?

Von der ENGAGE.EU Online Exchange Initiative habe ich über die Homepage der WU erfahren. Da das Programm gerade erst ins Leben gerufen wurde, gab es noch keine Empfehlungen anderer Studierender. Ich war jedoch dermaßen erfreut darüber, dass ich meinen KommilitonInnen darüber erzählt habe und einige von ihnen haben sich daraufhin selbst an den verschiedenen Universitäten beworben.

Was hat Sie motiviert, sich für Kurse in Mannheim und an anderen Universitäten zu bewerben?

Ich habe während Covid-19 von der ENGAGE.EU-Kooperation erfahren und habe die Gunst der Stunde genutzt, um das Beste aus der Pandemie zu machen. Ich dachte, dass die Initiative mir dabei helfen könnte, meine Kontakte im Ausland zu erweitern. Zudem wurden im Bachelor an der WU nur wenige Kurse in englischer Sprache ausgetragen, was ich für mich gerne ändern wollte. So entschied ich mich bewusst für englischsprachige Kurse an den Partneruniversitäten. Außerdem wollte ich mehr über die Universität Mannheim, deren Kultur und Studierende erfahren.

Wie empfanden Sie das Studium während der Covid-19-Pandemie?

Ich empfand es als deutlich angenehmer als die Präsenzlehre und würde es mir wünschen, dass die Online-Lehre – zumindest zu einem Teil oder als Alternative, für diejenigen, die nicht an die Universität kommen können oder wollen – wieder zurückkommt. Man erspart sich die Zeit fürs Pendeln und ist schlichtweg produktiver, da man sich den Syllabus besser einteilen kann.

Was hat Sie an den Kursen „Economics of Monetary Unions“ und „Chinese Economy“ gereizt?

Im Rahmen meiner VWL-Spezialisierungen in International und Development Economics habe ich Recherchen zum Thema Foreign Direct Investments to Sub-Saharan African Countries durchgeführt. Da kam China als einer der größten Kreditgeber auf und ich wollte mehr über die chinesische Wirtschaft erfahren. Zudem bin ich ein glühender Europäer und habe mich im Rahmen meines Wirtschaftsrechtsstudiums bereits eingehend mit der Europäischen Union aus rechtlicher Perspektive befasst. Ich wollte das Thema auch aus VWL-Sicht beleuchten und bewarb mich schließlich für den Kurs „Economics of Monetary Unions“. Die beiden Kurse hatten gemein, dass sie in der Form an der WU nicht angeboten wurden, was sie umso spannender machte.

Wie würden Sie Ihre Erfahrungen mit der OEI allgemein beschreiben?

Ich muss ehrlich sagen, dass die Initiative in beiden Semestern einwandfrei funktioniert hat. Es gab weder technische Probleme noch irgendwelche Missstände in den Kursen. Die Vortragenden waren nicht nur Experten in ihrem Fach, sondern konnten auch auf zwischenmenschlicher Ebene überzeugen. Ich habe von den Kursen insgesamt viel mitnehmen können.

Gibt es noch Verbesserungspotenziale oder vermissen Sie spezielle Angebote?

Nein, ganz und gar nicht. Ich finde, dass vor allem die Universität Mannheim ein gutes und breites Angebot an Kursen den auswärtigen Studierenden aufgestellt hat. Neben den BWL- und VWL-Kursen konnte man bei der Bewerbung auch Rechtskurse mit Fokus auf Forensic Analysis wählen. Letztere hätte ich gerne belegt, wären mir aber leider nicht angerechnet worden und das Semester war so schon ziemlich verplant. Ich würde mir vielleicht von der WU wünschen, dass mehr solcher Kurse auch tatsächlich angerechnet werden könnten, da wir in unserem Syllabus ja relativ wenige freie Wahlfächer haben.

Was würden Sie anderen Studierenden der ENGAGE.EU-Universitäten empfehlen?

Ich persönlich bin von der Initiative begeistert und würde jedem weiterempfehlen, sich darauf einzulassen. Es hat einen enormen Mehrwert, sich außerhalb seiner Universität einmal mit anderen Studierenden auszutauschen und voneinander zu lernen. Man arbeitet mit jungen, motivierten Leuten zusammen und bespricht in den Kursen und im Gespräch die unterschiedlichen Meinungen zu den Themen. Letzteres ist besonders bereichernd, denn Menschen haben oftmals ganz unterschiedliche Perspektiven je nach Herkunftsland und politischer Einstellung.