„Nur weil man zuhause ist, ist Lernen trotzdem Arbeit und kann recht anstrengend sein.“

Leben, Lernen und Arbeiten auf Distanz – die nächsten Wochen bringen Veränderungen für jede/n einzelne/n. Wir möchten euch zeigen, wie die Menschen an der WU damit umgehen – heute nimmt uns die Wirtschaftsrecht-Studentin Victoria mit in ihren neuen, durch die Covid19-Maßnahmen veränderten Alltag. Die 28-Jährige studiert im 3. Semester des Masterstudiums an der WU und schaut ihre via Youtube gestreamten Lehrveranstaltungen jetzt am TV-Gerät.

WU Blog: Wie fühlt es sich an, nicht mehr täglich auf den Campus WU zu fahren, um zB In der WU Bibliothek zu lernen?

Victoria Kafol: Derzeit nicht auf den Campus fahren zu können, ist für mich ein recht eigenartiges Gefühl, hatte ich mich doch wieder sehr auf das neue Semester gefreut. Aber kaum hatte es begonnen, war es auch schon wieder zu Ende.

Mir persönlich ist es mit der Umstellung auf Distanzlehre ehrlich gesagt ganz gut gegangen – für mich war es jedoch  keine allzu große Umstellung, da ich bis zuletzt Leistungssport gemacht und an Wettkämpfen teilgenommen habe, und somit immer recht viel von zu Hause oder auch von unterwegs aus gemacht habe. Es ist in meinen Augen ein großer Vorteil, wenn jederzeit und von überall aus auf Kursmaterial zurückgegriffen kann, v.a. wenn man im Kurs etwas auf die Schnelle nicht verstanden hat und es beim zweiten Anhören aber klar wird. Ich habe früher im Bachelor die lecture casts sehr geschätzt und sehr oft verwendet.

WU Blog: Wie ist es dir mit der Umstellung auf die Distanzlehre bisher ergangen?

Victoria Kafol: Ein großer Vorteil an der Fernlehre ist, dass man sich seine Lernzeit selbst organisieren kann, aber das kann natürlich auch ein Nachteil sein. Man ist ja so nicht gezwungen, zu fixen Zeiten einen (jetzt virtuellen) Kurs zu einer bestimmten Zeit besuchen, man kann das ja auch locker auf später verschieben. Das kann man schon machen, aber muss sich halt doch selber an der Nase nehmen und es auch tatsächlich machen.

„Nur weil man zuhause ist, ist Lernen trotzdem Arbeit und kann recht anstrengend sein.“

Jedenfalls finde ich, dass die WU einen großartigen Job macht und dass es in vielen Bereichen ganz gut funktioniert, vor allem wenn es einen Live Stream gibt.

WU Blog: Viele Menschen beklagen, dass es ihnen schwer fällt, sich im Home Office zu motivieren. Womit motivierst du dich?

Victoria Kafol: Wenn es mir einmal schwer fällt, mich selbst zu motivieren, dann denke ich einfach daran, dass es zu einem späteren Zeitpunkt auch nicht leichter wird – aufgeschoben ist nicht aufgehoben – und die Klausuren warten ja doch! Was auf jeden Fall hilft ist, sich viel mit den Kollegen auszutauschen, sitzen wir ja doch alle im selben Boot. Ich stelle mir jeden Tag einen Wecker in der Früh und versuche, nicht in den Tag hinein zu schlafen. Und ich finde bequeme Kleidung im beim vielen Lernen zu Hause doch eher angenehmer.

„Ich telefoniere jetzt wieder viel mehr als zuvor um mit Freunden in Kontakt zu bleiben.“

Klar sind auch Pausen wichtig. Nur weil man zu Hause ist, ist Lernen trotzdem Arbeit und kann recht anstrengend sein. Hirn auslüften und Füße vertreten an der frischen Luft ist immer eine gute Idee. Man sollte aber auf jeden Fall nicht vom Bett aus oder im Pyjama arbeiten – so viel „räumliche“ Trennung zwischen Arbeitsplatz und Ruhepol muss sein.

WU Blog: Womit hältst du mit Freunden und Familie Kontakt? Was kannst du anderen Studierenden empfehlen?

Victoria Kafol: Ich telefoniere jetzt wieder viel mehr als zuvor um mit Freunden in Kontakt zu bleiben, auch über FaceTime. Vor allem wenn die tatsächlichen sozialen Kontakte wegfallen, ist es was ganz anderes, jemandes Stimme zu hören, als sich immer nur zu schreiben. Zum Lernen nütze ich derzeit YouTube am allermeisten. Zumeist läuft das am Fernseher oder iPad, und ich schreibe am Laptop mit.

WU Blog: Worauf freust du dich bereits am meisten, wenn die Krise überstanden ist?

Victoria Kafol: Wenn die Krise vorüber ist, freue ich mich auf jeden Fall, meine Freunde und Studienkollegen endlich wieder am Campus treffen zu können.