Rektoratswechsel an der WU: Michael Meyer

Was hat Sie daran gereizt, den Job als Vizerektor anzutreten?

Das lässt sich gar nicht so einfach sagen. Aber es war wohl vor allem die Aussicht, mit einem wunderbaren Team in einer für die WU ganz entscheidenden Phase mitgestalten zu können. Mit Christoph Badelt verband mich ja schon eine langjährige Freundschaft und Zusammenarbeit, ich schätze ihn als Mensch und Führungskraft außerordentlich. Insofern hat sicher auch die Vorfreude eine Rolle gespielt, wieder mehr mit ihm zusammenarbeiten zu können. Und dann war es mir auch ein Anliegen, etwas für die WU zu tun. Ich bin ja – mit Unterbrechungen – seit 1982 in unterschiedlichen Rollen und Funktionen an dieser Universität und ich habe sie sehr zu schätzen gelernt.

War die Arbeit als Vizerektor so, wie Sie es sich vorgestellt haben?

Meine Vorstellungen sind meist nicht so konkret. Viele meiner Erwartungen haben sich erfüllt, wie z.B. die sehr anregende Zusammenarbeit im Rektorat. Einiges hat meine Erwartungen noch übertroffen, bspw. die Kompetenz und das Engagement der Mitarbeiter/innen in meinem Ressort. Die Zusammenarbeit mit ihnen hat mir ganz große Freunde gemacht. Mancherorts hab ich mir die Arbeit leichter vorgestellt. Das Management der WU ist auch ein Bohren dicker Bretter, und so manches dauert unendlich lange und muss unendlich viele Runden drehen.

Ihre kniffligste Aufgabe bzw. größte Herausforderung?

Das lässt sich nicht so einfach sagen. Es gab eine Reihe von kniffligen Aufgaben. Mir fallen da die Verhandlungen zweier Entwicklungspläne ein, dann zum Berufsbild der Professor/innen. Dann waren immer wieder heikle Personalentscheidungen zu treffen, viele davon waren auch sehr unangenehm für jemanden mit meinem Harmoniebedürfnis. Schließlich waren die Verhandlungen mit den Betriebsräten zu über zehn Betriebsvereinbarungen hart und zwar meistens, aber nicht immer herzlich. Das letzte Arbeitsjahr war aus all diesen Gründen auch emotional durchaus belastend – da ist viel zusammengekommen.

Welcher war der schönste oder auch lustigste Moment Ihrer Amtsperiode?

Lustig hatten wir es in fast jeder Rektoratssitzung, aber auch in allen Teamsitzungen im Personalbereich – zumindest zeitweise. Eine große Stärke der WU: Hier gibt es sehr viele Menschen mit großartigem Humor und Schmäh. Zu den schönsten Momenten zählte sicher die feierliche Eröffnung des neuen Campus. Besonders schön fand ich die Festreden bei den Sponsionen. Jene von Erika Pluhar und Irmgard Griss werde ich nie vergessen. Wunderschön im Juni 2015 war dann das Feedback des AACSB Peer Review Teams, das der WU ein großartiges Zeugnis ausstellt.

Das Beste an der WU ist:

Die Konsensbereitschaft der meisten Akteure dieser Universität ist eine der große Stärken, die Serviceorientierung, Effizienz und Effektivität unserer Verwaltung ein anderen. Jede/r, der schon einmal an einer anderen Uni gearbeitet hat, weiß das zu schätzen.

Ihre Zukunftspläne? Worauf freuen Sie sich am meisten?

Ich bin dann mal weg – für ein halbes Jahr in Stanford. Darauf freue ich mich jetzt am allermeisten. Diese Zeit und Distanz von der WU brauche ich dringend, um die Optionen für das letzte Drittel meines beruflichen Lebens zu sortieren und zu bewerten. Es gibt da sehr viele spannende Herausforderungen in der Wissenschaft und im Wissenschaftsmanagement, und ich freu mich schon darauf, die eine oder andere anzunehmen. Ich freu ich mich aber vor allem auch darauf, wieder mehr Zeit für die Arbeit am Institut und am Kompetenzzentrum für NPOs und Social Entrepreneurship zu haben.

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