European Innovation Academy

Im Juli fand eine der größten Entrepreneurship Summer Schools der Welt – die European Innovation Academy – in Frankreich statt. Rund 500 Teilnehmer/innen aus mehr als 70 verschiedenen Ländern nahmen daran teil. Auf Initiative des Entrepreneurship Center Networks (ECN) waren dieses Jahr auch 6 WU-Studierende mit dabei. Simon Kronenberg (Minetico) und Florian Ott (MyLegacy) haben mit ihren Teams den Sprung unter die Top 10 geschafft. Darüber hinaus hat das Team „MyLegacy“ einen Platz in einem Inkubator in Nizza gewonnen. Wir baten alle Teilnehmenden der WU um ein kurzes Interview, um uns ihre Erfahrungen zu schildern. An dieser Stelle möchten wir uns bei allen nochmals herzlich bedanken!

Florian Ott ist E&I-Student, ECN-Mitarbeiter und schaffte es, wie bereits erwähnt, mit seinem Team unter die Top 10 bei der European Innovation Academy.

Leave your legacy by investing money and time in social entrepreneurs looking for your advice and guidance

MyLegacy bietet Senior Professionals die Möglichkeit mittels eines Mentoring Programms und mittels Investments Social Entrepreneure beim Gründen und Wachsen zu unterstützen. Als Social Entrepreneur bezeichnen wir eine/n UnternehmerIn die sich für einen positiven Wandel einer Gesellschaft einsetzt. Als zweiten Part kann ein Teil der Erbschaft, vor allem von Leuten ohne Kindern, an eine Stiftung hinterlassen werden, die wiederum in Social Entrepreneure und soziale Projekte investiert. Dadurch können Senior Professionals noch nach Ihrem Tod motivierte Sozialunternehmer/innen unterstützen und so für die nächste Generationen in Erinnerung bleiben, indem sie helfen die Welt zu verbessern.

Das MyLegacy-Team hat sich als sehr diversifiziertes Team, bestehend aus einem Schweizer Immobilienmakler, Portugiesischen Techniker, Pakistanischem Developer, einer Schwedischen Publizistikabsolventin mit Marketingerfahrung und mir, einem Wirtschaftsstudenten aus Österreich, zusammengefunden. Gleich am ersten Tag zeigte jeder im Team sein Commitment durch die Unterschrift eines Team-Vertrags. Am zweiten Tag gewannen wir den Scavenger Hunt und somit ein Essen mit dem CEO der EIA, Alar Kolk, und dem Entrepreneurship Professor von Berkley, Ken Singer. Wir zeigten, dass wir als Team zusammenarbeiten können. In den drei Wochen gerieten wir auch öfters aneinander und waren uns nicht immer einig. Wir managten jedoch jedes Problem und jede Unstimmigkeit. Vom Arbeitspensum her war das Programm schon an sich sehr intensiv. Wir arbeiteten jeden Tag noch länger als die meisten anderen Teams und stießen dabei immer wieder an unsere Grenzen. Während den drei Wochen hatte man oft das Gefühl, dass alles zu langsam oder gar nicht vorangeht. Wir blieben jedoch dran und pushten uns gegenseitig. Im Endeffekt wurden wir durch einen Platz unter den  Top10 von über 86 Teams belohnt. Beim finalen Pitch vor einer zehnköpfigen Jury aus Venture Capitalists und 500 Zuhörer/innen konnten wir die Metropole von Nizza überzeugen und gewannen einen Platz im Inkubator in Nizza für sechs Monate.

Meiner Meinung nach wurden wir besser als andere Teams eingestuft, weil wir viel „Traction“ aufzeigen konnten und dadurch unser Business Modell validiert haben. Wir schafften es viele Kontakte durch „Cold-callings“ herzustellen und hatten am Ende auch einige unterschriebene Absichtserklärungen von potentiellen Kund/innen Geld zu investieren. Alles in allem war es eine tolle Erfahrung und ich habe mir aus den drei Wochen sehr viel mitgenommen. Das MyLegacy-Projekt steht gerade noch in den Babysocken, jedoch glaube ich daran, dass wir daraus Schuhe für einen Riesen machen können.

Julia Marschalek ist Studentin SBWK E&I und ebenso Mitarbeiterin beim ECN.

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Kolumbien. Norwegen. Frankreich. Mexiko. China. Österreich. Das Team mit dem ich während der European Innovation Academy ein Monat lang zusammenarbeitete, bestand aus sechs Teilnehmer/innen aus sechs unterschiedlichen Ländern. Unsere interkulturelle Vielfalt war einerseits die bereicherndste und spannendste Komponente, stellte andererseits aber auch eine große Herausforderung in der Zusammenarbeit dar. Innerhalb kürzester Zeit wurde mir bewusst, dass es nicht nur galt die kulturelle und linguistische Barriere gemeinsam zu meistern, sondern dass abgesehen von Landessprachen auch noch professions-spezifische Sprachen existierten. An so manchen Tagen hätte uns das Wörterbuch Developer(Entwickler) – Wirtschaftsstudent eine große Freude bereitet. Meine zwei wichtigsten Erkenntnisse nach dem Monat lassen sich anhand zweier Zitate beschreiben. “When there is an ache, you want to be like aspirin, not vitamin.” – Reed Hastings; “Invest in people, not ideas.” – Michael Sampson.

Konrad Gerger ist E&I-Student sowie Mitarbeiter beim ECN.

6Choice – vermitteln personalisierter Freizeitaktivitäten

Wir wollten mit unserem Projekt 6Choice personalisierte Freizeitaktivitäten vermitteln. Ähnlich wie TripAdvisor oder Coupon, nur dass wir für unsere Zielgruppe eine stark zugeschnittene Auswahl liefern. Entscheidend für dieses Projekt waren die einzelnen Teammitglieder. Gerade Lukas (2. v. rechts), welcher schon mehrere Jahre in der Tourismusbranche in Amsterdam gearbeitet hat, konnte hier den Problem/Solutions-fit auf unsere Zielgruppe gut einschätzen. Umgesetzt wurden unsere Visionen von Jozef (rechts außen) welcher ein erstklassiger Back-End Programmierer ist. Das Front-End wurde von Hodo (Mitte) gemacht. Pim (2. v. links) und ich haben uns um das Businessmodel gekümmert. Das war eine knifflige Sache, weil wir zwei verschiedene Kundengruppen hatten: einmal die Touristen und dann die Veranstaltungsprovider. 6Choice war dabei nicht unsere erste Businessidee in den drei Wochen und das war eine große Erfahrung für mich: Ideen ändern sich oft und man muss sich immer wieder aufs Neue fragen was ist die relevante Eigenschaft in einem Produkt und wie kann man diese effizient erreichen.

Patrick Fischer ist E&I-Student und darüber hinaus Mitgründer vom Wiener Start-up „INSETTOS“.

Das Projekt „Wunder“

Die 15 Tage waren sehr intensiv, es wurde jede Phase der Anfangszeit eines Startups behandelt, dafür entsprechende Workshops durchgeführt und interessante Vortragende eingeladen. Ich habe mit meinem Projektteam an einer Dating-App gearbeitet. Wir wollten gezielt Personen zusammenbringen, die Dating-Apps tatsächlich benutzen, um andere Personen zu treffen. Eine große Herausforderung waren vor allem die unterschiedlichen kulturellen Backgrounds der Teammitglieder in unserer Gruppe. Schlussendlich war das mitunter auch ein Grund, wieso unsere Gruppe nicht so effizient gearbeitet hat und schließlich auch fast auseinander gebrochen ist. Es war allerdings auf jeden Fall eine interessante Erfahrung mit Personen aus verschiedenen Ländern zusammenzuarbeitenden und Aktivitäten zu unternehmen.

Simon Kronenberg ist SIMC-Masterstudent, war bei SIMC der Lead Organizer der Entrepreneurship Avenue Conference und schaffte es mit seinem Team zum finalen Pitch der EIA.

„Understand what your customers really think using brainwave technologies“ – „Minetico“, eine Mischung aus „Mind“, „Analytics“ & „Co=Company“

Der Slogan war: Drei Wochen Wahnsinn zusammengefasst in den drei wichtigsten Erkenntnissen:

  • Ein Startup gründen ist einfach. Eine Website ist in 20 Minuten erstellt, ein MVP innerhalb von 3 Tagen schlaflosem Hackathon erschaffen und selbst erste Kund/innen lassen sich mit einer halbfertigen Idee schon akquirieren. Ein erfolgreiches Startup haben dagegen ist hohe Kunst. Eine Mischung aus 120% Einsatz, ein wenig Glück und einem perfekten Team.
  • Eine Idee ist nichts, ein Team ist alles. Ideen die wir innerhalb 24 Stunden komplett neu entwickelt hatten, wurden von erfahrenen Mentor/innen aus dem Silicon Valley innerhalb von 3 kritischen Fragen wieder auseinandergenommen. Was bleibt ist das Team. Deswegen mein persönlicher Rat an angehende Gründer/innen: Vergesst bei der Suche nach dem perfekten Produkt nicht die Suche nach dem perfekten Co-Founder.
  • Eine kleine Gruppe von smarten, motivierten Studenten kann in ein paar Tagen vieles möglich machen. Wir haben während der EIA mal eben ein Tool entwickelt, das mit Hilfe von Gehirnwellentechnologien die emotionale Reaktion eines Kunden misst. Anerkannt wurde dies mit einem Platz im finalen Pitch – der besten 10 von 84 Teams.