„Exchange isn´t a year in your life, it´s a life in a year”

Für einen abenteuerlustigen und reisebegeisterten Menschen wie mich war schon sehr früh klar, dass ich irgendwann einmal längere Zeit in einem fremden Land verbringen möchte. Als es nun an der WU endlich soweit war, sich für ein Auslandssemester zu bewerben, fiel mir die Entscheidung bei der riesigen Auswahl an Partneruniversitäten nicht leicht. Schlussendlich entschied ich mich für die University of British Columbia in Kanada. Dafür gab es mehrere Gründe. Einerseits war es mir sehr wichtig, in ein englischsprachiges Land zu gehen, in dem ich auch abseits des Studiums viele Möglichkeiten des Reisens habe und neue Leute kennenlerne. Außerdem hatte ich mich bereits während eines zweimonatigen Aufenthalts in Vancouver nach der Matura schon Hals über Kopf in die Stadt verliebt und wollte unbedingt wieder dorthin zurück.

Da das Semester dort schon Anfang Jänner begann, startete ich in Gesellschaft meiner (damals noch flüchtig bekannten) Kolleginnen der WU in Vancouver ins neue Jahr. Zu unserer Überraschung schneite es sogar bei unserer Ankunft, was für die Metropole sehr unüblich war. Der Campus der UBC ist zwar etwas außerhalb gelegen und eine 40-minütige Busfahrt vom Stadtzentrum entfernt, bietet dafür aber spektakuläre Ausblicke auf die umliegenden Berge und liegt darüber hinaus direkt am Meer. Mit über 60.000 Studierenden aller Studienrichtungen ist die Universität eine der größten in Kanada, sehr vielfältig und weitläufig. Es gibt eine Vielzahl an Lernmöglichkeiten, Restaurants und Cafés, sowie Sportangebote und Grünflächen.

Die Kurse selbst sind sehr viel kleiner und interaktiver, als an der WU. Der Unterricht besteht aus Vorträgen, Gruppenprojekten und Tests. Die Professoren versuchen die Studierenden sehr zum Lernen zu animieren, so bleibt der Aufwand während des ganzen Semesters sehr konstant und die Endklausuren sind oft kein großer Stressfaktor mehr. Darüber hinaus nehmen sowohl Mitstudierende, als auch Professoren sehr viel Rücksicht auf die Austauschstudierenden und ihren üblicherweise vollen Reiseterminplaner.

Durch die zahlreichen interaktiven und zum Teil auch realen Projekte und Gruppenarbeiten, konnte ich auch mein schon vorhandenes Wissen, das ich an der WU gesammelt habe, verwenden und mit meinen Mitstudierenden an der UBC austauschen. Durch diese Vielfalt an verschiedenen Interessen und Lernstilen, entwickelt man auch einen neuen Blickwinkel für Vieles, welches mir auch heute an der WU noch oft sehr nützlich ist.

Mut aufbringen, unbekannte Dinge tun

Während der fünf Monate durfte ich mir ein Apartment mit vier anderen Studentinnen teilen und so habe ich auch gleich am ersten Tag erste Kontakte geknüpft. In unserer Gemeinschaftsküche haben wir oft alle gemeinsam gekocht, gefeiert und uns über unsere Herkunft und Kulturen ausgetauscht. Das Haus befand sich in einer Art Wohnsiedlung, wo auch die meisten Austauschstudierenden untergebracht waren.

Da man außerhalb der Kurse nur sehr schwierig in Kontakt mit echten Kanadiern kam, verbrachte man die meiste Zeit mit anderen Austauschstudierenden. Dies war aber in keinster Weise etwas Schlechtes. Als Student im Ausland sieht man alles etwas gelassener und geht sehr oft mit einer anderen Einstellung an Aufgaben heran und bringt den Mut auf viele neue, unbekannte Dinge zu tun. Man ist gegenüber anderen Menschen und Kulturen viel offener und kann dadurch in Gesellschaft Gleichgesinnter sehr viel lernen und für sein späteres Leben mitnehmen.

Road Trips im VW Bus

Abseits der Universität, nutzte ich jede freie Minute um zu reisen und neue Orte zu entdecken. Ob Skifahren, Wandern, Surfen oder Städtetrips, Kanada hat alles zu bieten. Ein Road Trip auf Vancouver Island mit einem uralten VW Bus war wahrscheinlich einer meiner Highlights und ist nur weiter zu empfehlen. Ich kann auch raten, sich nach Ende des Auslandssemesters im Voraus nichts einzuplanen. Es tun sich während des Semester so viele neue und spontane Reisemöglichkeiten auf, dass man es am Schluss vielleicht bereut alles schon durchgeplant zu haben.

Im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass mein Auslandssemester die beste Erfahrung war, die ich bisher gemacht habe. Ich werde immer mit einem Lächeln an die Zeit zurückdenken. Ich bin ein offenerer, mutigerer Mensch geworden, der über sich hinausgewachsen ist. Ich habe Freunde gefunden und mit ihnen Erinnerungen für die Ewigkeit (und meine Enkelkinder) geschaffen. Ich kann daher ein Auslandssemester in Kanada (und überall anders auf der Welt) jedem nur ans Herz legen und ermutigen diese Erfahrung auch zu machen. Es ist wahrlich nicht einfach, ein Erlebnis eines Auslandssemesters überhaupt in Worte zu fassen, doch die Erinnerungen und Erfahrungen bleiben für immer!


Lust auf ein Auslandssemester? Dann bewirb dich jetzt für das Sommersemester 2019!

Wann? Bewerbungszeitraum vom 07. Mai – 16. Mai 2018

Wer kann sich bewerben? Bachelorstudierende, die im Sommersemester 2019 ein Auslandssemester an einer unserer Partneruniversitäten in Europa absolvieren möchten, können sich bis zum 16. Mai 2018 (bis 12 Uhr Mittag) bewerben. Masterstudierende können sich im selben Zeitraum für Universitäten in Europa und in Übersee bewerben.

Mehr Infos? Nutze das Angebot an Kleingruppenberatungen, in denen man sich vor, während und nach dem Auslandssemester über Verschiedenes rund um das Auslandssemester informieren kann. Alle Infos hier. Mehr Informationen zum Austauschsemester gibt es unter Outgoing Austauschstudierende.