Start-up Story: Automatisierte Rotationsplanung
Das Wiener Startup rotable etabliert sich mit einer automatisierten Rotationsplanung für Medizinstudent*innen und Jungärzt*innen in heimischen Krankenhäusern. Lisa Holzgruber gründete als WU Alumna das Start-up „rotable“, das die Rotationsplanung in Krankenhäusern vereinfacht.
Unfall, Chirurgie, Interne, Gynäkologie – während ihres klinisch-praktischen Jahres rotieren Medizinstudent*innen durch verschiedene Abteilungen. Auch in der darauffolgenden Fachausbildung für Jungärzt*innen stehen weitere Rotationen auf dem Programm. „Die Rotationsplanung ist enorm komplex und personalaufwändig“, erzählt Lisa Holzgruber. Die Co-Gründerin des Start-ups rotable weiß, wovon sie spricht. „Ich habe 2015 eine Abteilung für die Koordination und Verwaltung von Medizinstudent*innen und Jungärzt*innen in den fünf Wiener Krankenhäusern der Vinzenz Gruppe Wien aufgebaut und danach geleitet“, erzählt Holzgruber. Gemeinsam mit zwei Mitarbeiter*innen wurden die Rotationsplanung und die damit verbundenen Verwaltungstätigkeiten mittels Excel-Tabellen und ähnlichen Hilfsmitteln abgewickelt. „Nicht nur wir, auch andere Krankenhäuser haben damit gekämpft, dass es zwar für die Dienstplanung von Ärzt*innen eine geeignete Software gab, aber nicht für die Rotationsplanung“, sagt Holzgruber, die an der WU einen Bachelortitel in IBWL und an der Universität von Edinburgh einen Mastertitel in Human Resources Management erworben hat. Später folgte noch ein MBA-Studium in Health Care Management an der WU Executive Academy.
Praxiserprobt
Die Idee einer Software, um die Rotationsplanung und zugehörige Verwaltungstätigkeiten automatisiert durchzuführen und die Verwaltung zu entlasten, ließ Holzgruber nicht mehr los. In Yannick Dues und ihrem ehemaligen Mitschüler David Gangl fand sie schließlich motivierte Mitgründer. „Im März 2020 haben wir rotable offiziell gegründet“, erinnert sich Holzgruber. Mittlerweile ist die laut der Gründerin „intuitiv verständliche“ Software über die Pilotphase hinaus und in mehreren heimischen Krankenhäusern im Einsatz. Es gäbe somit mehr Planungssicherheit und Transparenz für alle Beteiligten. „Unsere Software kann krankenhausübergreifend eingesetzt werden. Man sieht zum Beispiel genau, wer welche Ausbildungsinhalte in welchen Bereichen absolviert hat“, freut sich Holzgruber.
Keine Excel-Listen mehr
Das Gründer*innen-Team, das bereits vier Mitarbeiter*innen beschäftigt, denkt schon weiter: Zum einen sind Pilotprojekte in deutschen und Schweizer Kliniken in Planung, zum anderen wird die Software weiterentwickelt. „Derzeit forschen wir an unserem Rotationsplanungsalgorithmus, um Präferenzen der Ärzt*innen aktiv zu berücksichtigen.“, beschreibt die Gründerin. Und noch einen Entwicklungsschritt hat sie bereits vor Augen – die Rotationsplanung in der Pflegeausbildung, die ebenfalls noch auf Excel & Co basiert. Um diese Ziele zu erreichen, soll das mittlerweile siebenköpfige Team, das fünf Softwareentwickler*innen umfasst, weiter aufgestockt werden. „Wir suchen noch weitere Entwickler*innen“, so Holzgruber.