„Seit ich eine fixe Routine habe, bin ich viel produktiver.“
Leben, Lernen und Arbeiten auf Distanz – Wir möchten euch mit dieser Blogreihe zeigen, wie die Menschen an der WU damit umgehen – und haben dazu bereits Bachelorstudent Norbert, Masterstudentin Victoria und auch WU Mitarbeiter Michael nach ihren ganz persönlichen Eindrücken befragt. Diese Woche nimmt uns Annika Streicher mit in ihren neuen, veränderten, beruflichen Alltag als wissenschaftliche Mitarbeiterin prae-doc am WU Institut für Österreichisches und Internationales Steuerrecht, für das sie bis 2018 auch schon als eAssistentin tätig war.
WU Blog: Wie fühlt es sich für dich an, nicht mehr täglich auf den Campus WU zu fahren?
Annika Streicher: Rein körperlich fehlt mir der tägliche Weg in die Arbeit mit dem Fahrrad sehr, ich radle normalerweise eine halbe Stunde pro Strecke. Ganz am Anfang hat mir das „Arbeitsfeeling“ gefehlt – seit ich eine fixe Routine habe, bin ich viel produktiver und habe das Gefühl, in der Arbeit zu sein, obwohl ich in meiner Wohnung sitze.
WU Blog: Was ist seit der Umstellung auf Home Office passiert, was war die stärkste Veränderung?
Annika Streicher: Mir fehlt der persönliche Austausch über Inhaltliches mit meinen Kolleg/inn/en, der mich bei Publikationen immer weiterbringt. Man muss andere Wege des Austauschs finden, um wissenschaftlich produktiv bleiben zu können. Auch der unmittelbare Kontakt mit den Studierenden im Hörsaal fällt weg. Gleichzeitig herrscht aber auch Aufbruchstimmung, weil wir alle gemeinsam die digitale Lehre auf Schiene bringen wollen.
„Ganz am Anfang hat mir das „Arbeitsfeeling“ gefehlt – seit ich eine fixe Routine habe, bin ich viel produktiver und habe das Gefühl, in der Arbeit zu sein, obwohl ich in meiner Wohnung sitze.“
WU Blog: Wie sieht ein typischer Arbeitstag jetzt für dich aus?
Annika Streicher: Mittlerweile eigentlich wie jeder andere Arbeitstag auch: ich beginne um 9 Uhr mit der Arbeit, mache eine Mittags- und eine Kaffeepause und arbeite meist bis 17 oder 18 Uhr. Nach Feierabend mache ich Yoga und gehe laufen, um den aktuellen Bewegungsmangel auszugleichen.
„Gleichzeitig herrscht auch Aufbruchstimmung, weil wir alle gemeinsam die digitale Lehre auf Schiene bringen wollen.“
WU Blog: Wie organisierst du dich mit deinen Studerenden – wie klappt es in der Praxis?
Annika Streicher: Wir zeichnen manche Lehrveranstaltungen von zuhause aus mithilfe Screencast-Software auf und laden die Videos auf Learn hoch. Manche Lehrveranstaltungen werden auch direkt vom Institut live auf YouTube im Channel JUSPLUS 2 gestreamt. Hier sind wir Prof. Spitzer und seinem Team sehr dankbar für die Zurverfügungstellung von Know-how und technischer Ausstattung. In vielen kleineren LVs arbeiten wir mit Microsoft Teams. Der Kontakt zu den Studierenden ist unkompliziert via Telefon und Mail möglich.
WU Blog: Wie hat sich die Zusammenarbeit mit deinem Team verändert, und wie klappt es bislang?
Annika Streicher: Der Austausch ist via Mail, Telefon, Skype etc ganz einfach möglich und wir können Entscheidungen unkompliziert und schnell treffen. Das Zwischenmenschliche fehlt mir trotzdem und ich freue mich schon, wenn wir wieder alle gemeinsam am Institut sein können.
WU Blog: Welche Tipps hast du für andere Lehrende für das Distance Learning?
Annika Streicher: Für jemanden, der sich mit der Technik nicht gut auskennt, ist der Kontakt zu den eMitarbeiter/innen am Institut sehr wichtig. Falls es an einem Institut keine eMitarbeiter/innen gibt, ist der Kontakt zu den Digital Teaching Services Gold wert! Insgesamt sollte man einfach die Infrastruktur der WU zu nutzen wissen – es gibt bei uns Expert/inn/en für alles, man muss sie nur kontaktieren. Ich glaube, das zeichnet die WU auch besonders aus – die gesamte Verwaltung ist perfekt aufgestellt!
WU Blog: Worauf freust du dich schon am meisten, wenn diese Krise überstanden ist?
Annika Streicher: Auf die Mittagspausen gemeinsam mit meinen Kolleginnen und endlich wieder bouldern gehen zu können!