Mein erstes Semester an der WU

Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern, an dem ich mich erfolglos an der WU inskribieren wollte. Es war im Jänner 2013, es gab einen Schneesturm und die Dame in der Studienzulassung teilte mir ungerührt mit, ich hätte ein benötigtes Dokument nicht dabei und müsse mir einen neuen Termin ausmachen. Zuvor habe ich am SB-Terminal ein schreckliches Foto für meinen Studierendenausweis aufgenommen, mit dem ich beim Fortgehen Leute zum Lachen bringen kann. Ein paar Tage später war ich aufgenommen in den Kreis der angeblichen Segelschuh-TrägerInnen und Louis-Vuitton-Handtaschen-BesitzerInnen.

Als der März anbrach, marschierte ich topmotiviert mit Block, Federpennal und Taschenrechner in die Mathematik-Vorlesung – nur, um diese Vorlesung danach niemals wieder zu besuchen. In EÖR (Wirtschaft im rechtlichen Kontext)1, VWL (Volkswirtschaftslehre) und BWL (Betriebswirtschaftslehre)  habe ich aber tatsächlich so gut wie jede Einheit besucht und nach der Mai-Prüfungswoche hatte ich die STEOP geschafft. In der Juni-Prüfungswoche absolvierte ich PFO (Personal, Führung, Organisation), BIS (Betriebliche Informationssysteme 1 und AMC (Accounting & Management Control)1.

Die Eingewöhnung an einer Uni fällt vielen StudienanfängerInnen schwer, deshalb hier meine Einstiegstipps ohne Anspruch auf allgemeine Gültigkeit und Vollständigkeit.

  • Die Semesterplanung scheint am Anfang überfordernd und unübersichtlich. Vernetze dich mit anderen Studierenden, nutze Serviceangebote und Social Media, um Tipps von Höhersemestrigen zu bekommen.
  • Im Studium bauen viele Inhalte auf dem in früheren Lehrveranstaltungen erworbenen Wissen auf. Es ist verlockend, einfach nur auf eine positive Note hinzulernen. Den Stoff wirklich zu verstehen bringt dir später aber mehr. In meiner eigentlich fachfremden SBWL (Spezielle Betriebswirtschaftslehre) habe ich zum Beispiel die Inhalte aus AMC (Accounting & Management Control) wieder gebraucht.
  • Interessiere dich! Vor allem im juristischen Bereich kannst du viel Aktuelles, etwa über höchstgerichtliche Entscheidungen, in den Medien erfahren. Ein Blick in einschlägige Fachzeitschriften lohnt sich ebenfalls. Auch findest du so in späteren Semestern leichter ein Thema für deine Bachelorarbeit.
  • Bereite dich auf die nächste Lehrveranstaltungseinheit vor. So kannst du mehr vom Vortrag mitnehmen, tust dir beim Lernen für die Klausur leichter und hast am Ende des Semesters nicht allzu viel Stress.
  • Rund ums Studium gibt es eine Vielzahl von Beschäftigungen, um Gleichgesinnte kennenzulernen, die Studieninhalte anzuwenden und den Lebenslauf aufzupolieren. Wie wäre es mit einem Nebenjob oder einer Tätigkeit in einer NPO?
  • Und zu guter Letzt: Fahr nicht jedes Wochenende in dein Heimatbundesland! Mindestens die Hälfte vom Spaß im neuen Studium ist das neue Leben drum herum: Die Stadt entdecken, neue Freunde und Freundinnen finden, neue Lokale besuchen, neuen Hobbies nachgehen. Erprobte Tipps, was man in Wien so alles machen kann, findet ihr hier.

Segelschuhe habe ich mir dann übrigens im zweiten Semester gekauft.

Allen Erstsemestrigen wünsche ich viel Spaß und Erfolg an der WU!

#Studierendenleben #Studienbeginn #STEOP #welcometowuvienna