WU-Team gewinnt Franz von Zeiller-Moot Court!

Bis heute können wir es kaum fassen: Wir, das Team-WU, haben den diesjährigen Franz von Zeiller-Moot Court aus Zivilrecht gewonnen. So schnell und mühelos, wie sich dieser Satz im Nachhinein schreiben lässt, war der Weg zu unserem Sieg aber natürlich nicht.

Man sollte sich bewusst sein, dass ein Moot Court mit immensem Aufwand verbunden ist. In den vier Wochen, die man für das Schreiben des Schriftsatzes Zeit hat, verbleibt nur wenig Freizeit. Auch die Plädoyers nahmen mehr Zeit in Anspruch, als wir vorher geplant hatten. Umso schöner ist es jedoch nach all der Mühe, die man in seinen Schriftsatz und das Plädoyer gesteckt hat, für seine Arbeit gelobt und sogar ausgezeichnet zu werden. Einerseits hat sich die Arbeit dann jedenfalls für einen persönlich gelohnt und andererseits bestärkt einen eine solche Auszeichnung darin, den richtigen Karriereweg für sich gewählt zu haben.

Die Mühen eines Moot Courts sollten aber niemanden abschrecken. Wir sind nämlich davon überzeugt, dass man durch ein solches Verhandlungsspiel juristische Fähigkeiten und Kenntnisse erlangt, wie man es an der Universität alleine nie könnte. In der Praxis, wird man sich an der Universität kaum alltäglich mit einem speziellen Thema so intensiv auseinandersetzen. Man lernt nicht nur das Gestalten und Schreiben von Schriftsätzen, sondern auch, über den Tellerrand hinauszudenken, Zusammenhänge zu erkennen und sich für seinen Mandanten einzusetzen. Es gehört nämlich zu einem Moot Court, die Rechtsansicht seines Mandanten bis zum Schluss zu vertreten, auch wenn man persönlich einer anderen Ansicht ist oder die Erfolgsaussichten noch so gering sind. Das alles macht es attraktiv, an einem Moot Court teilzunehmen.

Ein besonders wichtiger Aspekt des Moot Courts ist natürlich auch das Networking. Aufgrund der regelmäßigen Veranstaltungen während der Vorrunden in Wien konnten wir nicht nur Anwälte verschiedenster Wiener Kanzleien kennenlernen, sondern schlossen auch Kontakte mit unseren Kollegen am Juridicum. Besonders gespannt waren wir aber natürlich jedes Mal darauf, die hochkarätige Jury, die sich aus einem Anwalt, einem OGH-Richter und einem Universitätsprofessor zusammensetzte, kennenzulernen und in entspannter Atmosphäre mit ihnen zu diskutieren.

Darüber hinaus wächst man aber auch innerhalb seines Teams eng zusammen. Wir alle kannten uns vor der Teilnahme am Moot Court nicht. Glücklicherweise verstanden wir uns aber auf Anhieb sehr gut. Sympathie ist für eine gute Zusammenarbeit sehr wichtig, wenn man bedenkt, dass man mit seinen Moot Court-Kollegen während der Schriftsatzfristen meist mehr Zeit verbringt, als mit jeder anderen Person. Am Freitag um 22 Uhr kann es durchaus vorkommen, dass Uneinigkeit über unwesentliche Dinge wie die korrekte Beistrichsetzung oder die Verwendung eines unpassenden Fachausdruckes herrscht. In solchen Situationen ist es von großem Vorteil, wenn man sich mit seinen Kollegen gut versteht und die konstruktive Kritik der Teamkameraden nicht persönlich nimmt. Das ist auch der wichtigste Tipp, den wir zukünftigen Teilnehmern mit auf den Weg geben können: Man sollte immer den Spaß an der Sache behalten und die Dinge nicht zu ernst nehmen, dennoch aber stets ein konkretes Ziel vor Augen haben. Unter dem Strich ist und bleibt es ein Verhandlungsspiel!

Zusammengefasst war es eine einzigartige Gelegenheit, die wir mit der Teilnahme am Moot Court aus Zivilrecht erhalten haben. Wir sind gemeinsam zu einem soliden Team zusammengewachsen und konnten unsere Kenntnisse dadurch ungemein vertiefen. An dieser Stelle bedanken wir uns nochmals sehr herzlich bei unseren Betreuern für die Zeit und Mühe, die sie in uns investiert haben und dass sie stets ein offenes Ohr für unsere Fragen hatten. Wir hoffen, dass sich für den nächsten Moot Court einige Kollegen der WU anmelden, um diese tolle Erfahrung ebenfalls machen zu können!

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