Meins, Deins oder doch Unseres? Welche Rolle spielt (psychologischer) Besitz in unserem Leben?

Wann bezeichnet man etwas als „meins“? Was braucht es, damit Menschen für ihre Arbeit, eine Marke, eine Organisation oder sogar ihr Land Besitz empfinden? Gibt es eine Verbindung zwischen Glück und Eigentum? Diese und ähnliche Fragen stellten wir – das WU Institute for Marketing & Consumer Research – anlässlich der Eröffnung der POP (Possession, Ownership and Property) Collection der WU Bibliothek und der Veranstaltungsreihe WU matters. WU talks. zum Thema „Meins wird deins. Güter wechseln ihre Besitzer*innen“ sprichwörtlich in den Raum.

Warum ist das Thema Besitz für uns als Menschen so wichtig?

Eigentum, legaler Besitz als auch psychologischer Besitz (d.h., das Gefühl, dass etwas „meins“ ist) spielen eine grundlegende Rolle für menschliches Verhalten. Sie bestimmen soziale Interaktionen und sind zentral bei allen wirtschaftlichen Transaktionen. Das Gefühl, dass etwas meins ist, hat Folgen, die weit über wirtschaftliche Transaktionen hinausgehen. Es kann für nahezu alles (Güter, Organisationen, Jobs, Ideen etc.) empfunden werden, hilft bei der Identitätsbildung, bietet Orientierung und impliziert die Übernahme von Verantwortung und die Bereitschaft sich zu engagieren. In der Konsequenz hat es einen Einfluss auf unseren Umgang mit privaten und öffentlichen Gütern, auf unsere Arbeitszufriedenheit, aber auch unsere Kauf- und Zahlungsbereitschaft. (Psychologischer) Besitz trägt sowohl zu gesellschaftlichen Problemen, als auch deren Lösung bei.

Anlässlich der Eröffnung der neuen POP Collection an der WU fragten wir internationale Forscher*innen, welche Bedeutung diesem Thema zukommt. In diesem Videobeitrag finden sich sowohl launige, als auch tiefsinnige Antworten und du kannst dich mit uns auf eine Tour direkt in die Sammlung begeben.

Was ist die POP Collection und warum hat diese internationale und interdisziplinäre Bedeutung?

Die POP Collection der WU Bibliothek enthält einige der wichtigsten Werke zu den Themen „Possession, Ownership and Property“ und ist international einzigartig. Das liegt vor allem auch darin, dass die Sammlung an der WU disziplinübergreifend ist, von Philosophie, über Ökonomie bis zur Anthropologie und Psychologie finden sich verschiedenste Werke, die sich in unterschiedlichen Formen dem breiten Themenkomplex annehmen. Die Sammlung nahm ihren Ursprung in einer Schenkung von Floyd Rudmin (Universität Tromsø) an das Institute for Marketing & Consumer Research, das die Sammlung gemeinsam mit dem Bibliotheksteam und unter Einbeziehung der Scientific Community ständig erweitert. Hier findet sich ein kurzer Nachbericht der Eröffnung.

Wann wird meins deins und was hat das mit Nachhaltigkeit zu tun?

Im Bereich Second-Hand wechseln Güter die Hände, was bedeutet das für die Involvierten, was braucht es damit das funktioniert und ist das wirklich nachhaltig? Wir diskutierten im Rahmen der Veranstaltung WU matters. WU talks. und es zeigten sich, Möglichkeiten und Grenzen in Richtung Nachhaltigkeit, die jeden betreffen. Voraussetzung für eine Weiter-Nutzung von gebrauchten Gütern ist es, sowohl annehmen, als auch loslassen zu können. Ein genauer Blick auf die konkreten Praktiken und mögliche unerwünschte Nebenwirkungen lohnt in jedem Fall. Ihr habt die Veranstaltung verpasst oder möchtet sie nochmal sehen? Hier geht es zum Video der Veranstaltung mit dem Vortrag von WU Professorin Bernadette Kamleitner sowie der anschließenden Diskussionsrunde mit dem Moderator und Soziologen Andreas Obrecht und der Kommunikations- und Nachhaltigkeitsberaterin Nunu Kaller.

Moderator und Soziologe Andreas Obrecht, Kommunikations- und Nachhaltigkeitsberaterin Nunu Kaller und WU Professorin Bernadette Kamleitner, © WUtv

Du willst mehr zu dem Thema erfahren?

Antworten und Informationen findest du in den zahlreichen Quellen der POP Collection der WU Bibliothek und auf der Seite „MINE“