„In Zeiten von Corona ist es wichtig, zusammenzuhalten.“

Die Auswirkungen der Coronakrise beschäftigen uns alle – so auch den WU Studenten Daniel Trattner, der mitten im Lockdown das Restaurant „Resselpark“ seiner Mutter übernahm. Und er zeigt ein großes Herz: Denn in seinem Restaurant erhalten auch Obdachlose und Bedürftige kostenlos Essen zum Mitnehmen. Wir haben den 25-Jährigen zum Interview über seine durcheinander gewirbelten Zukunftspläne und sein soziales Engagement gebeten. 

WU Blog: Sie studieren an der WU. Wie sahen vor der Pandemie Ihre Zukunftspläne für die Zeit nach dem Abschluss aus?

Daniel Trattner: Vor der Pandemie waren meine Pläne klar definiert. Ich wollte bzw. will in der Gastronomie erfolgreich tätig werden.

WU Blog: Das hat sich ja nun alles etwas verschoben, denn bereits während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 haben Sie das Lokal ihrer Mutter übernommen – war das für Sie eine schwierige Entscheidung?

Daniel Trattner: Grundsätzlich war es keine schwere Entscheidung in die Fussstapfen meiner Mutter zu treten, da ich mit der Gastronomie groß geworden bin. Mal schauen, was die Zukunft bereit hält, aber auf jedenfalls möchte ich mein Studium an der WU beenden und weiterhin das Lokal führen.

WU Blog: Sie vergeben Ihr Essen auch kostenlos an Menschen, die nicht selbst bezahlen können – wie kamen Sie auf diesen Gedanken?

Daniel Trattner: Das war kurz vor dem zweiten Lockdown. Wir, also unsere Mitarbeiter/innen und ich, wollten nicht tatenlos zuhause sitzen und da sind wir auf die Idee gekommen, für Hilfsbedürftige zu kochen. Einmal kam ein Herr mit seiner Freundin und fragten mich, ob sie hier richtig sind wegen dem Essen für Hilfsbedürftige. Nachdem sie bei eisigen Temperaturen die Suppe und Hauptspeise bekommen haben, hatte der Mann Tränen in den Augen und war einfach nur dankbar. Das hat mich schon berührt.

WU Blog: Würden Sie sich selbst als sozial engagierten Menschen betrachten?

Daniel Trattner: In Zeiten von Corona ist es wichtig, zusammen zu halten und sich gegenseitig zu unterstützen.

„Wir wollten nicht länger tatenlos zuhause sitzen und da sind auf die Idee gekommen, für Hilfsbedürftige zu kochen.“

WU Blog: Welche Skills, die Sie  an der WU gelernt haben, kommen Ihnen in der aktuellen Situation zugute?

Daniel Trattner: Durch die WU habe ich auf jedenfall mein Gefühl für wirtschaftliches Verständnis verbessert.

WU Blog: Was meinen Sie, wie wird es nach der Pandemie in Österreich weitergehen?

Daniel Trattner: Langsam, aber sicher, wird alles wieder zur Normalität zurückkehren. Ich bin optimistisch und natürlich hoffe ich speziell für die Gastronomie, dass nächstes Jahr wieder viele Touristen nach Wien kommen und man wieder uneingeschränkt reisen kann.