SBWL mit Mehrwert: refugees{code}
Wer kann sich nicht an diese Bilder nicht von 2014 und 2015 erinnern: Flüchtlinge strömen aus den Zügen an den Wiener Bahnhöfen. Kleinkinder schreien nach ihren Eltern und Nahrung. Es ist kalt und chaotisch. Tränen und Augenringe finden sich in den Gesichtern der Neuankömmlinge, die oft Schlimmes erlebt haben. Dabei handelte es sich allein im Jahr 2016 um mehr als 42.000 Menschen, die aus ihren Heimatländern geflüchtet sind und in Österreich um Asyl ansuchten. Viele der Geflüchteten sehen auch in Österreich einer unsicheren Zukunft entgegen.
Doch was wäre, wenn genau diese verzweifelten Personen im August 2016 an der ersten Ausbildungsrunde für Geflüchtete im Bereich Programmieren teilnehmen würden? Was wäre, wenn im Sommer 2017 die erste Platzierung einer fertig ausgebildeten Programmiererin stattfinden würde. Ist das alles nur Utopie? Ein Wunschgedanke, wie einfach die Integration klappen könnte?
Nein! Dieses Semester durfte ich, Sarah Hengstberger, kennenlernen, dass sehr viele der Geflüchteten sehr wohl höchst motiviert sind zu lernen, sich weiterzubilden und sich eine neue Heimat aufbauen wollen, in der sie sich wohlfühlen. Einige besitzen diese Hoffnung, doch es gibt nicht ausreichend Anlaufstellen, um ihre Potenziale sinnvoll zu nützen – hier hilft refugees{code}.
Coding für die Integration
Ich habe den Praxiskurs „Business Planning“ von meiner Spezialisierung Entrepreneurship & Innovation gewählt. Für mich war es wichtig, ein Projekt zu wählen, dass nicht „gerade im Trend liegt“, sondern einen positiven Impact und sozialen Mehrwert stiftet. Wir waren ein ausgeglichenes Team aus sechs motivierten WUlern (Lukas, Chris, Elena, Karina, Nina und ich), die für die Erstellung des Business Plans für unseren Partner, das Unternehmen refugees{code}, verantwortlich waren. Dieses besteht aus einem mehrköpfigen Team mit dem Gründer und geschäftsführenden Obmann Stefan Steinberger, der sich durch seine Erfahrungen sowohl im betriebswirtschaftlichen, als auch im sozialen Bereich auszeichnet. refugees{code} bietet Geflüchteten mit technischem Interesse nach einem Auswahlverfahren ein kostengünstiges Ausbildungsprogramm im Bereich der Programmierung. Auch die persönliche Weiterentwicklung wird durch spezielle Workshops gestärkt. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung werden die zertifizierten ProgrammiererInnen in die Arbeitswelt eingegliedert. Dieses Unternehmen zeigt, dass es mit viel Herzblut, Einsatz und Mut es möglich ist, Geflüchtete in die österreichische Gesellschaft zu integrieren und etwaige kulturelle Unterschiede zu umgehen. Gleichzeitig wird dadurch der stark steigende Mangel an hoch qualifizierten IT Kräften gelöst.
Ausgezeichnete Projektarbeit
Der Ablauf des Semesters verlief sehr abwechslungsreich und persönlich habe ich sehr viel durch diesen intensiven Kurs dazugelernt. Beispielsweise konnten wir durch die Gespräche mit einem Steuerberater tiefere Einblicke in den Gründungsprozess eines gemeinnützigen Vereines erhalten. Neben unserer Arbeit an dem Business Plan – für dessen Erstellung wir auch eine Befragung durchführten – wurden sehr hilfreiche Workshops von der SBWL angeboten. Die Kurse z.B. zur Gestaltung von Präsentationsfolien, Präsentationstechniken und Datenbankrecherche waren sehr hilfreich Aber auch der Workshops zum Thema Finanzen hat uns dabei unterstützt, einen professionellen Business Plan für das Social Business zu erstellen. Des Weiteren wurde in dem Kurs darauf geachtet, dass immer konstruktives Feedback gegeben wurde, um so unser Ergebnis zu verbessern. Diese Unterstützung erhielten wir sowohl durch unsere Mentorinnen als auch durch externe Coaches, die von ihrer Praxiserfahrung berichteten. Mein persönliches Highlight in dem Projekt war, als wir beim „E&I Touchdown“ zu Semesterende durch unseren Pitch den zweiten Platz von insgesamt 47 Innovationsprojekten belegten.
Meiner Einschätzung nach hat das Projekt großes Potenzial und es macht mich stolz, dass wir unseren Teil dazu beitragen konnten.
Du willst auch die Welt verändern?
Jeder, der sich für studentische Innovationsprojekte interessiert, kann beim nächsten E&I Touchdown am 24.01.2018 im LC am Campus WU dabei sein und tolle Einblicke erhalten. Neben der unterhaltsamen Endpräsentation der Projekte gibt es immer ein spannendes Rahmenprogramm. Auch wer schon immer mal Arbeitserfahrung in einem Start-up sammeln wollte, ist hier an der richtigen Adresse – denn einige Konzepte schaffen den Sprung vom Uni-Projekt zum realen Start-up und sind auf der Suche nach MitarbeiterInnen. Schlussendlich ist der Touchdown auch eine ideale Gelegenheit, Sponsoren, Mentoren oder Investoren zu finden und somit für Innovationsprojekte wichtige Inputs zu bekommen.
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