Hall of Femmes: Astrid Kleinhanns-Rollé

„Als besonderes Highlight empfinde ich die Kolleginnen und Kollegen an der WU.“

Bitte geben Sie ein paar biographische Eckdaten bekannt: welche Ausbildung haben Sie absolviert, was sind die wichtigsten Eckdaten ihrer beruflichen Entwicklung und welche Position haben Sie jetzt inne?

Während meiner Studienzeit in Linz sammelte ich umfangreiche Praxiserfahrungen, die sich schon damals mit dem Thema Bildung befassten. So baute ich ein Nachhilfe- und Bildungsinstitut auf, arbeitete als Trainerin im Bereich Kommunikation und Teamentwicklung und war viele Jahre Obfrau einer Studierendenorganisation und in der Folge Vorsitzende der Österreichischen Hochschülerschaft an der Johannes Kepler Universität Linz (JKU).

Nach meinem Studium der Handelswissenschaften verfasste ich meine Dissertation („Collaborative Advantage through Globally Dispersed Teams“) während meiner Jahre als Visiting Research Associate an den Universitäten Harvard, MIT Sloan und Singapore. Passend zu meinen Forschungsthemen Online Education for Executives und Virtual Team Collaboration war – vorgeblich erstmals in der Geschichte der JKU – ein Mitglied meines Rigorosum-Kollegiums live von der MIT Sloan zugeschaltet.

Im Anschluss an meine Dissertation 2001 war ich drei Jahre für die strategische Unternehmensberatung „The Boston Consulting Group“ international tätig.

Seit November 2004 bin ich an der WU und habe gemeinsam mit Prof. Bodo Schlegelmilch die WU Executive Academy gegründet. Als Managing Director hatte ich die einzigartige Möglichkeit, eine international renommierte Weiterbildungsorganisation an der WU aufzubauen. In nur wenigen Jahren hat sich die WU Executive Academy zu einer Organisation mit über fünfzig Mitarbeiter/inne/n entwickelt und zählt mittlerweile zu den führenden Business Schools in CEE.

Worum geht es in Ihrer Arbeit? Was sind Ihre Arbeitsschwerpunkte?

In meiner täglichen Arbeit beschäftige ich mich schwerpunktmäßig mit all jenen Themen, die strategisch dafür verantwortlich sind, dass die WU Executive Academy auch in der Zukunft nationalen und internationalen Führungskräften jene qualitativ hochwertige Ausbildung ermöglicht, die es ihnen erlaubt, ihre Karrieren erfolgreich voranzutreiben. Dies gilt insbesondere für die vier Geschäftsbereiche der WU Executive Academy: MBA und Master of Laws-Programme, Universitätslehrgänge und Unternehmens- und Kurzprogramme.

Wenn Sie Ihren beruflichen Werdegang betrachten – was sind Ihre persönlichen Erfolgsfaktoren?

Nach dem Motto „Just do it“ habe ich wohl die erlebnisreichste und lehrreichste Zeit meines Lebens verbracht. Ich war schon als Kind davon überzeugt, dass man fast alles erreichen kann, wenn man intensiv daran arbeitet. Die Tatsache, dass ich viele Jahre während der Woche nur wenige Stunden geschlafen habe, hat mir sehr dabei geholfen (wenn auch dies keine Empfehlung sein soll 😉 ).

Je größer die Organisation, desto weniger richtet man als Einzelner aus. Ich habe für mich erfahren, dass grundsätzlich alle Mitarbeiter/innen danach streben, gute Leistung zu erbringen und ihr Bestes zu geben. Als Führungskraft geht es mir darum, Freiräume zu gestalten, in denen Mitarbeiter/innen ihre Fähigkeiten und Ideen umsetzen können. Der Erfolg der WU Executive Academy ist durch diesen Spirit geprägt.

Was motiviert Sie besonders in Ihrer Arbeit?

Das Schönste an meiner Aufgabe ist es – in einem für Individuen sowie Unternehmen so bedeutsamen Bereich wie der Weiterbildung – Ideen entwickeln und umsetzen zu können. Der Weg vom Bedarf über die Idee zur Umsetzung und zur Zufriedenheit der Kund/inn/en ist herausfordernd, inspirierend und erfüllend. In einem sich ständig verändernden gesellschaftlichen, politischen, technologischen und wirtschaftlichen Umfeld ändern sich die Anforderungen und zugleich die Möglichkeiten der Weiterbildung laufend und machen diese Aufgabe abwechslungsreich und spannend.

Als besonderes Highlight empfinde ich die Kolleg/inn/en an der WU, mit denen ich täglich zusammenarbeite. Die Unternehmenskultur an der WU Executive Academy ist ziel- und lösungsorientiert, leistungsorientiert, respektvoll und wertschätzend. Je nach Situation können meine Mitarbeiter/innen ihre Aufgaben mit größtmöglicher Freiheit umsetzen und machen so das Team der WU Executive Academy zu einer unternehmerisch agierenden, über den eigenen Aufgabenbereich hinausdenkenden Organisation, in der ein offener, herzlicher und humorvoller Team-Spirit gelebt wird. Jedes einzelne Teammitglied ist eine Bereicherung für die WU Executive Academy und ein großer Quell an Motivation.

Nicht zuletzt gibt es keinen schöneren Arbeitsplatz als den Campus WU mit all seinen vielfältigen Perspektiven in Bezug auf Studierende, Lehre & Forschung, Kolleg/inn/en und Architektur. Dass die Entwicklung der letzten Jahre in einem eigenen EA Gebäude gefruchtet hat, motiviert mich besonders und beeindruckt mich jeden Tag aufs Neue.

Auf welche Barrieren sind Sie im Verlauf Ihres Berufslebens gestoßen?

Persönlich auf keine. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen in Österreich machen es meines Erachtens immer schwieriger, unternehmerisch zu handeln und Organisationen aufzubauen, weiterzuentwickeln und wettbewerbsfähig zu halten.

Was tun Sie gerne, wenn Sie nicht arbeiten?

Ich verbringe derzeit jede Minute abseits der WU mit meiner Familie, vor allem mit meinem Mann und meinem 4-jährigen Sohn Sebastian. Generell verbringe ich Zeit gerne spontan, herzlich, humorvoll; musikalisch, sportlich und mit Freund/inn/en gemütlich; positiv, bewusst und offen für Zufälle.

Mich faszinieren unbekannte Orte, technologische Entwicklungen, generell Neues, Menschen mit ungewöhnlichen Lebensgeschichten, Grenzen, an die unser Wissen stößt, und Ideen und Taten, die zu einer besseren Welt beitragen.

Welche Empfehlungen möchten Sie gerne an junge Frauen, die am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn stehen, weitergeben?

Finde heraus, was Dich fasziniert, und verfolge Dein Ziel. Die Faszination wird Dich aus Deiner Komfortzone heraus locken und über Deine Grenzen wachsen und lernen lassen.

#HallofFemmes #Gleichstellung #WU #Interview


Mit dem Projekt „Hall of Femmes“ soll die Sichtbarkeit von Frauen an der WU und mit Bezug zur WU erhöht und andere Frauen gestärkt werden, indem es Vorbilder schafft. In kurzen Interviews schildern die befragten Frauen ihre Karrierewege, berichten über entscheidende Erfolgsfaktoren für ihre berufliche Entwicklung und geben persönliche Karriereempfehlungen. Die ersten Interviews werden in einer mehrwöchigen Reihe im WU-Blog veröffentlicht.