WU Startup Stories: Gut trainiert und fit ans Ziel
Optimales Training und ausgewogene Ernährung sind wesentliche Säulen eines gesunden Lebensstils. Drei heimische Startups aus der WU Community – Basenbox, Laufheld und Trayn – haben sich der Optimierung derselben verschrieben. Dieser Artikel erschien im WU Magazin 02/21 als Beilage zur Tageszeitung DiePresse.
Basenbox
Manche Erfolgsstories beginnen in Garagen, jene der Basenbox startete in einer Küche. Und zwar in jener von Philippa Hoyos. Als Fan basischer Gerichte, bekochte und belieferte die Ernährungsberaterin und Fitnesscoach Freunde und Familie mit basischen Gerichten. Anfangs allein, später mit ihrem Bruder Leopold Lovrek und dem gemeinsamen Jugendfreund Albrecht Eltz. „2016 haben wir beschlossen, ein Startup zu gründen und Basenkuren für den Alltag anzubieten“, erzählt Hoyos. Zwei Wochen pro Monat wurde in einer angemieteten Showküche gekocht und an die KundInnen ausgeliefert. Die steigende Nachfrage machte ein Jahr später eine professionelle Gastroküche unumgänglich. „2017 ist mein Cousin Lukas Lovrek bei uns eingestiegen“, sagt Hoyos. Gemeinsam wurde das Unternehmen professionalisiert und das Portfolio erweitert: Um auch Interessierten außerhalb Wiens – die frisch zubereiteten Gerichte für die Kur werden nur hier und im Umland ausgeliefert – für basische Ernährung zu interessieren, folgte 2019 das ‚Basenbuch‘ mit leicht zuzubereitenden Rezepten.
„In dem Jahr konnten wir mit der Listung bei einem Handelsunternehmen auch unsere Wunschvorstellung, basische Gerichte im Supermarkt anzubieten, realisieren“, so Hoyos. Daneben wurde mit den Basenbox-Retreats, begleiteten Fasten- und Yogawochen, ein weiteres Standbein etabliert. Ganz so einfach, wie es klingt, sei das Startup-Leben nicht. „Es war und ist bis heute ein Kraftakt“, sagt Hoyos. Sich beraten zu lassen, zu reflektieren und Netzwerke zu knüpfen, sei daher für GründerInnen unumgänglich. „Wir haben deshalb jedes Jahr mehrere Berührungspunkte mit dem WU Gründungszentrum“, so Hoyos.
Laufheld
Laufen ist die Passion von Andreas Vojta. Seit mehr als zehn Jahren ist der 32-Jährige einer der besten heimischen Mittelstreckenläufer. Dennoch ist ihm eines sehr bewusst: „Als Profisportler gibt es für mich ein zeitliches Limit.“ Und weil für ihn langfristige Planung zum Alltag gehört, stellt Vojta mit seinem Startup „Laufheld“ seit rund vier Jahren die Weichen für die Zeit nach seiner aktiven Sportlaufbahn. Ziel sei die Schaffung einer Online-Anlaufstelle für semiprofessionelle und Hobby-LäuferInnen, die qualitativ hochwertigen Input liefert. „Wir loten derzeit aus, was die KundInnen interessiert und bauen eine Community auf“, erzählt Vojta. Für letzteres setzt der Sportler auf seinen YouTube-Kanal, auf dem er AbonnentInnen Infos, Tipps und Tricks zum Thema Laufen gibt.
Der Schritt in die Selbständigkeit sei seinem WU Studium mit Schwerpunkt Entrepreneurship und Innovation geschuldet. „Die Zeit an der Wirtschaftsuniversität Wien hat mich massiv geprägt“, so Vojta, der bei einer Veranstaltung am WU Gründungszentrum seinen Partner für die technische Umsetzung gefunden hat. Doch auch seine Erfahrungen als Sportler beeinflussen sein Unternehmertum: Das gilt für den Umgang mit Rückschlägen genauso wie für die Erkenntnis, dass man nicht versuchen sollte, sofort perfekt zu sein, sondern sich schrittweise zu verbessern. „Ich gehe Laufheld wie ein Marathontraining an“, sagt Vojta.
Trayn
„Standardisierung ist nie gut und im Spitzensport schon gar nicht“, sagt Alex Pinter, einer der Co-Gründer von Trayn. Um dem entgegenzuwirken, beschloss Pinter 2008, mit seinem Vater Hannes, einem Sportlehrer mit Faible für Trainingswissenschaft, eine Lösung zu entwickeln. Doch bis Trayn, eine Plattform, mit der Trainer auf Knopfdruck Tages-, Wochen-, Monats und Jahrespläne für individualisierte Trainings auf unterschiedlichen Leistungsniveaus erstellen können, auf den Markt kam, hat es gedauert: „Nach fünfeinhalb Jahren hatten wir den ersten Prototypen“, erzählt Pinter. Zweimal wurde das Projekt abgebrochen, weil man an der komplexen Programmierung gescheitert sei. „Aber die Überzeugung, dass die Branche dieses Produkt braucht, hat uns angespornt“, sagt der Co-Founder. Den Markt zu erobern, sei ebenfalls nicht leicht: „Unter den TrainerInnen gibt es viele Alphatiere, die aber technisch der Zeit hinterherhinken“, so Pinter, der Sportwissenschaft und Internationale Betriebswirtschaftslehre an der WU studiert hat.
Mittlerweile haben die Gründer – aus dem Duo ist mit Kariem Hussein als CTO ein Trio geworden – am Markt Fuß gefasst und internationale InvestorInnen an Bord geholt. Derzeit ist Trayn bei Klubs in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Kanada und den USA, wo es eine eigene Tochterfirma gibt, vertreten. „Wir arbeiten beispielsweise mit Red Bull, dem österreichischen Volleyballverband, dem finnischen Eishockey-Team Jokerit Helsinki oder dem kanadischen Eishockeyklub Winnipeg Jets zusammen“, sagt Pinter. Neben dem Wachstum wird an einer Weiterentwicklung der Plattform gearbeitet. „Unsere Vision ist, das beste Planungstool der Welt zu sein“, erklärt Pinter.