Sustainability x ÖBAG: Wie nachhaltig sind staatliche Unternehmen wirklich?

Worin liegt die soziale Verantwortung der sechs größten ÖBAG-Unternehmen? Welche Ziele verfolgen sie im Bereich Nachhaltigkeit? Wie ist das Thema Nachhaltigkeit in den Unternehmen verankert? Welchen branchenspezifischen sozial-ökologischen Herausforderungen stehen die Unternehmen gegenüber? Diese und weitere Fragen stellten wir – Bettina Meinhart und Jakob Fischer – uns bei der diesjährigen Sustainability Challenge 2020/21.

Gemeinsam mit vier weiteren Studierenden von der BOKU, der TU und der Universität für angewandte Kunst Wien arbeiten wir an dem Projekt „Soziale Verantwortung in den ÖBAG-Unternehmen“, wo es darum geht, den Beitrag der sechs größten ÖBAG-Unternehmen – Verbund, OMV, BIG, Casinos Austria, Telekom Austria und Österreichische Post – zu einer nachhaltigen Entwicklung zu bewerten.

Warum waren wir dabei?

Unsere Motivation lag darin, aktiv zu werden und einen Beitrag zur Förderung der sozialen, ökologischen und unternehmerischen Nachhaltigkeit zu leisten. Da die österreichische Beteiligungs-AG (ÖBAG) als unabhängige Holding 11 staatliche Beteiligungen mit einem Gesamtwert von derzeit rund 19,38 Milliarden Euro steuert, leistet sie einen großen Beitrag zum Bundeshaushalt Österreichs. Damit sind die Strategien der ÖBAG sehr weitreichend und wir werden mit unserem Projekt die ÖBAG bei ihrem nachhaltigen Weg in die Zukunft unterstützen.

Und so sind wir vorgegangen…

Als ersten Schritt haben wir uns für 4 der 17 Sustainable Development Goals (SDGs) als Untersuchungsrahmen entschieden und daraus sechs verschiedene Fokusthemen abgeleitet – Klimaschutz, Umweltauswirkungen, Geschlechtergleichstellung, Menschenwürdige Arbeit, Strategieimplementierung und Partnerschaften Die SDGs sind ein Rahmenwerk der Vereinten Nationen und beschreiben umfassende Entwicklungsziele für eine nachhaltige Transformation bis 2030.  Auch Wirtschaftsakteure sind dabei gefragt, sich ehrgeizige Ziele zu setzen.

Die methodische Herangehensweise basierte auf einer Detailanalyse der Nachhaltigkeitsberichte. Mit den publizierten Informationen der ausgewählten Unternehmen ausgerüstet, führten wir Interviews mit verschiedenen Expert/inn/en aus Forschung, Beratungsunternehmen und NGOs. Ziel dieser Gespräche war es die gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmen zu definieren, mögliche Herausforderungen zu diskutieren und Handlungsempfehlungen für die sechs Unternehmen zu erarbeiten. Danach führten wir Interviews mit den CSR-Verantwortlichen der Unternehmen, um die interne Sichtweise zu unseren Fragestellungen zu erfahren. Die Konsolidierung und Verschmelzung des bei jeder dieser Methodiken gewonnenen Wissens soll die Entwicklung einer umfassenden Strategie und Roadmap für eine nachhaltige Transformation bis 2030 ermöglichen. Unsere Projektoutputs werden wir am Ende den CSR-Verantwortlichen der einzelnen Unternehmen und der ÖBAG präsentieren können.

Und was hat es gebracht?

Ein Projekt in derartigem Umfang mit neuen Leuten von anderen Universitäten, ohne die Möglichkeit persönlicher Treffen, stellte eine enorme Herausforderung dar. Was uns die Challenge gelehrt hat ist, wie wichtig Projektorganisation und Aufgabenteilung ist. Jeder im Team sollte eine Rolle mit genau definierten Aufgaben übernehmen, man sollte sich Fristen setzen und diese einhalten, um das Ziel der Gruppe voranzutreiben. Es ist wirklich sehr empfehlenswert aktiv zu werden und eine Lehrveranstaltung zu besuchen, bei der man an einem spannenden Projekt lernt, wie man sich selbst organisiert und seine Rolle in einem großen Team findet.

Du willst auch mitmachen?

Du bist im Bachelor- oder Masterstudium an der WU und willst dich ebenfalls engagieren? Am 14. Oktober 2021 startet die Sustainability Challenge in ihren 12. Jahrgang. Sie dauert zwei Semester (Wintersemester 2021/22 und Sommersemester 2022). Die Teilnahme ist an einem von zwei Tracks möglich: Service Learning oder Start-up.

  • Beim Service Learning Track arbeiten Studierende zusammen mit Unternehmen, Ministerien oder NGOs an konkreten Nachhaltigkeitsprojekten und Fragestellungen aus der beruflichen Praxis.
  • Im Start-up Track haben die Teilnehmer/innen die Möglichkeit, ihre eigene nachhaltige Unternehmensidee zu verwirklichen.

Wenn dich das anspricht: Noch bis zum 7.7.2021 kannst du dich für die kommende Sustainability Challenge (Start: Wintersemester 2021/22) anmelden!