Bewerbung für Auslandssemester oder Job: So punktest du beim Motivationsschreiben!
In einem Interview mit dem WU Blog verrät uns Karriereberater Robert Langer, worauf es ankommt, wenn man ein erfolgreiches Motivationsschreiben verfassen möchte. Zusammen mit dem International Office organisiert das WU ZBP Career Center Workshops zum Thema Motivationsschreiben. Der Fokus liegt hierbei auf der Bewerbung für ein Auslandssemester. Das Positive: Die Techniken und kreativen Ansätze sind universell einsetzbar und können auch für eine Bewerbung im beruflichen Kontext genutzt werden.
WU Blog: Motivationsschreiben sind nicht nur wichtig für die Bewerbung um einen Auslandsaufenthalt, sondern werden auch im beruflichen Kontext gefordert. Hast du zwei Tipps parat, mit denen sich WU Studierende dem Thema nähern können?
Robert Langer: Tipp 1: Ganz wichtig ist es, näher auf das Unternehmen und die Stelle einzugehen. Hat die rekrutierende Person das Gefühl, es handelt sich bei dem Schreiben um eine Massennachricht, die durch das bloße Austauschen von Adresse und Ansprechperson an beliebig viele Unternehmen geschickt werden kann, wird es kaum gelingen, einen positiven Eindruck zu hinterlassen.
Für mich ist ein gelungenes Motivationsschreiben frei von Phrasen und Floskeln. Solche Sätze tragen sicherlich nicht dazu bei, nachhaltig in Erinnerung zu bleiben.
Tipp 2: Oft sehe ich Motivationsschreiben, bei denen aus der tabellarischen Auflistung relevanter Details aus dem CV eine nahezu idente Darstellung in Satzform geworden ist. Das Motivationsschreiben ist jedoch die Chance, Recruiter/innen zusätzliche Informationen zukommen zu lassen. Daher bietet es sich an, mit Beispielen zu persönlichen Stärken und Know-how den Mehrwert aufzuzeigen, welchen man dem Unternehmen bieten kann.
WU Blog: Genauso wie der Lebenslauf sollte auch das Motivationsschreiben zur Person passen. Was ist mit dieser Aussage gemeint? Warum sollte man darauf achten, dass beides stimmig ist?
Robert Langer: In den meisten Fällen sind die Bewerbungsunterlagen der erste Eindruck, den man bei einem Unternehmen hinterlässt. Daher ist es wichtig, dass sich Bewerber/innen ehrlich und authentisch von ihrer Schokoladenseite präsentieren. Ob Bewerbungsunterlagen eher klassisch auf das Wesentlichste reduziert sind oder mit einer speziellen Struktur, Farben und Symbolen versehen werden, obliegt dem individuellen Geschmack der Bewerber/innen.
WU Blog: Woran erkennt man denn eigentlich ein gelungenes Motivationsschreiben?
Robert Langer: Für mich ist ein gelungenes Motivationsschreiben frei von Phrasen und Floskeln wie z. B. „… daher möchte ich mein theoretisches Wissen nun in der Praxis anwenden“. Solche Sätze lesen Recruiter/innen nur allzu oft und tragen sicherlich nicht dazu bei, nachhaltig in Erinnerung zu bleiben. Interessanter ist es zu erfahren, welches Wissen Kandidat/innen mitbringen und wo sie es z. B. schon erfolgreich angewendet haben. Wenn Recruiter/innen zusätzlich noch die Motivation für die Stelle und das Unternehmen spüren, sind sie kurz davor, zum Telefon zu greifen und einen Interviewtermin zu vereinbaren.
WU Blog: Manche Studierende sind zu Beginn überfordert und erleben eine Art Schreibblockade. Wie geht man am geschicktesten an die Sache heran?
Robert Langer: Am besten geht man die Stellenanzeige und die gesammelten Informationen über das Unternehmen im Detail durch und überlegt sich, in welchen Punkten es Überschneidungen gibt. Zu diesen Überschneidungen schreibt man dann Beispiele auf, mit denen die eigene Qualifikation und Motivation detailliert dargestellt werden kann. Wenn jemand dann mit dem Ergebnis noch immer nicht zufrieden ist, stehen wir Karriereberater/innen im WU ZBP Career Center jederzeit für Feedback zur Verfügung. Auch ein Blick in unseren Online Classroom bringt zahlreiche, hilfreiche Tipps!
WU Blog: Das WU ZBP Career Center und das International Office bieten gemeinsam Workshops zum Thema Motivationsschreiben an. Kannst du ein wenig beschreiben, was die Teilnehmer/innen, in den Workshops so erwartet? Für welche Zielgruppe ist dieses Format gedacht?
Robert Langer: Das Format richtet sich an alle Studierenden, die ein spannendes Motivationsschreiben für ihre Bewerbung um ein Auslandssemester verfassen wollen. Neben zahlreichen Tipps zu DOs & DON´Ts haben wir auch eine einfache Übung im Programm, die dabei hilft, in einen Flow für kreatives Schreiben zu kommen.
Das WU ZBP Career Center bietet Studierenden und Absolvent/innen wertvolle Unterstützung bei Fragen rund um das Thema Arbeitsmarkt und Jobeinstieg. Ebenso vielseitig wie die Berufswelt ist auch das Beratungsangebot des WU ZBP Career Center. Interessierte können beispielsweise an einer Karriereberatung, einem Coaching oder einem Guided Self-Assessment teilnehmen. Ihr wollt mehr erfahren, dann klickt euch auf den Blog des WU ZBP Career Center oder hört in die Podcast-Reihe rein.