The HUMLOG Challenge – WU Team erreicht bemerkenswerten zweiten Platz
Die HUMLOG Challenge ist ein gemeinsames Programm des Global Business School Network (GBSN) und dem Humanitarian Logistic and Supply Chain Research Institute (HUMLOG Institute) der Hanken School of Economics. Über den Zeitraum von einem Monat arbeiten die Teilnehmer/innen der Challenge in Teams von 3 bis zu 5 Personen an ihren Lösungen.
Unter den weltweit teilnehmenden Teams findet sich auch ein Team der WU wieder: Die fünf WU Studierenden des Masterprogramms „Supply Chain Management“ Tobias Damberger, Rucha Deshpande, Markus Simon Domevscek, Vanessa Klackl und Michael Pesendorfer haben an der Student Competition teilgenommen und hervorragend performt. Mit ihrer Supply-Chain-Lösung erreichten sie bei dem virtuellen und internationalen Wettbewerb den zweiten Platz. Der erste Rang ging an Studierende der Universidad de los Andes mit ihrem Projekt zur besseren Wasserversorgung in La Guajira (Kolumbien).
Vanessa Klackl beatwortet im Interview mit Robin Heldt vom International Office, wie sie und das WU Team die HUMLOG Challenge erlebt haben.
Robin Heldt: Wie habt ihr von der HUMLOG Challenge erfahren?
Vanessa Klackl: Wir wurden durch unseren Kurs „Sustainable and Humanitarian Supply Chains“, der ein Wahlfach in unserem Master Supply Chain Management ist, auf die GBSN HUMLOG Challenge aufmerksam gemacht. Alle Kursteilnehmer*innen haben daran teilgenommen!
Robin Heldt: Könntet ihr kurz euer Projekt und das zu lösende Supply-Chain-Problem beschreiben?
Vanessa Klackl: Das Ziel des Projektes war es, innovative Lösungen für aktuelle logistische Herausforderungen in unserer Gesellschaft zu finden, welche durch die COVID-19 Pandemie verursacht wurden. Wir wollten das Testverfahren verbessern und haben dabei unseren Schwerpunkt auf die mobilen Testungen des Roten Kreuzes in Wien gelegt. Angesichts steigender Neuinfektionen und der bevorstehenden Grippesaison steht das mobile Testverfahren unter großem Druck und muss so effizient wie möglich sein.
Robin Heldt: Was waren eure wichtigsten Erkenntnisse und eure Lösung für das Problem?
Vanessa Klackl: Wir kamen zu dem Schluss, dass die Testkapazität der aktuellen Fahrzeugflotte erhöht werden kann, indem man die Zeit für das An- und Ablegen der Schutzausrüstung verringert. Das kann erreicht werden, indem man entweder die aktuelle Testmethode durch „Gurgeltests“ ersetzt oder ergänzt. Ähnliche Tests werden derzeit mit Fahrradboten in Wien durchgeführt.
Zweitens schlugen wir die Einführung einer einzelnen, multifunktionalen Website vor sowie eine Erweiterung der „Stopp Corona“-App, die – unter Verwendung von Best Practices aus anderen Ländern – nicht nur Web-Triage, sondern auch weitere Schritte ermöglichen soll, um die optimale Testoption zu finden und Termine online zu buchen.
Drittens wollten wir den zunehmenden Druck auf die Testressourcen während der Grippesaison verringern, indem wir durch Social-Media-Kampagnen hervorheben, wie wichtig das Zuhausebleiben zur Vermeidung von Infektionen ist.
Robin Heldt: Wie war es, an einem internationalen und virtuellen Wettbewerb teilzunehmen? Habt ihr euch durch das Studium an der WU gut vorbereitet gefühlt?
Vanessa Klackl: Es war eine aufregende Erfahrung und wir haben in dieser Zeit viel Neues gelernt. Unser Studium an der WU hat uns auf verschiedene Weise geholfen: Zum Beispiel haben wir das Geoprozessor-Tool VRP (Vehicle Routing Problem) in ArcGIS zur Analyse der mobilen Testsituation in Wien verwendet. Dieses Programm kannten wir bereits und haben es schon in zwei früheren Kursen unseres Master-Studiengangs eingesetzt. Da wir um die Bedeutung und Komplexität logistischer Vorhaben wissen, wollten wir nur Lösungen vorschlagen, von denen wir überzeugt sind, dass sie praktikabel sind.
Robin Heldt: Könnt ihr von einem persönlichen Highlight berichten? Was hat euch am meisten bewegt?
Vanessa Klackl: Unter die Top 5 zu kommen und unsere Lösung vor Fachleuten aus der Industrie präsentieren zu können, war für uns alle ein Höhepunkt. Als wir von der neuen „Symptomchecker“-Website erfuhren, die nach der Einreichung unseres Projekts veröffentlicht wurde und unserer Idee eines Online-Tools für Web-Triage und Terminvereinbarungen ähnelt, fühlten wir uns darin bestätigt, dass unsere Lösungen brauchbar und umsetzbar sind.
Robin Heldt: Gibt es etwas, was ihr der WU Community über die HUMLOG Challenge mitteilen möchtet?
Vanessa Klackl: Für uns als Supply-Chain-Studierende war es eine großartige Lernmöglichkeit. Es hat uns inspiriert, weiterhin an innovativen und nachhaltigen Supply-Chain-Lösungen zu arbeiten, welche den Herausforderungen unserer Gesellschaft gerecht werden. Wir können allen Logistik-Interessierten nur empfehlen, im nächsten Jahr teilzunehmen!