„Alle sind wirklich bemüht, das Beste aus der Situation zu machen.“

Julian Kamper studiert im 5. Semester des Bachelorprogramms Wirtschaftsrecht sowie im 2. Semester Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der WU. Seit 2019 ist er außerdem im Studieninfo-Team aktiv und berät aktuelle und zukünftige Studierende der WU. Wie wirken sich Distanzlehre und Homeoffice auf seine Tätigkeit aus?

WU Blog: Als Studieninfo-Teammitglied informierst du aktuelle und zukünftige Studierende über Fragen zur WU, ihrem Studium und mehr. Wie hat sich die Betreuungssituation seit der Umstellung auf Distanzlehre praktisch verändert?

Julian Kamper: Momentan können alle Anfragen rein elektronisch beantwortet werden, da der persönliche Kontakt im SSC nicht möglich ist. Das geht mir persönlich schon ab, da einfach eine ganz andere Konversation stattfinden kann wenn man sich gegenüber steht, anstatt via Email zu kommunizieren. Weiters kann man auf persönliche Anliegen nicht so gut und ausführlich eingehen, da diese in den Emails oft nicht so dargestellt werden.

„Viele Studierende fragen sich natürlich, was genau sich für sie ändert und ob ihnen eventuell Vorteile oder Nachteile aus der Distanzlehre zukommen.“

WU Blog: Welche Fragen stehen für die Studierenden im Zuge der Krise ganz besonders im Vordergrund?

Julian Kamper: Bei WU Studierenden betreffen viele Fragen natürlich den Umstieg auf die Distanzlehre. Die Änderung der Lehrveranstaltungen und vor allem auch der Prüfungen. Ein zentrales Thema sind auch die Studienbeiträge bzw die Verlängerung der Nachfrist. Viele Studierende fragen sich natürlich, was genau sich für sie ändert und ob ihnen eventuell Vorteile oder Nachteile daraus zukommen. Natürlich ist es in so einer Zeit nicht einfach den Überblick zu behalten und den Umstieg auf die Distanzlehre zu managen, jedoch sind alle wirklich bemüht das Bestmögliche aus der Situation zu machen. Bei Studieninteressierten war natürlich die Thematik des Aufnahmeverfahrens im Vordergrund. Wenn es zum Aufnahmeverfahren kommt, muss man für BaWiso und BaWire ein Essay schreiben. Für BBE wird es eine Online-Aufnahmeprüfung geben.

WU Blog: Ein weiterer Aspekt des Studieninfo-Aufgabenbereiches ist es, SchülerInnen für ein Studium an der WU zu begeistern. Vor Covid-19 wurden für Schulklassen Campusführungen angeboten. Wie erreicht das Studieninfoteam jetzt diese Gruppe?

Julian Kamper: Wir bieten jetzt Online-Infosessions für SchülerInnen und Studieninteressierte an. In einstündigen Vorträgen, die von Studentinnen abgehalten werden, bekommt man einen generellen Überblick über die WU und unser Studienangebot. Man erfährt, wie das Aufnahmeverfahren abläuft und kann unkompliziert Fragen stellen – ganz bequem von zuhause aus! Der vorläufig letzte Termin ist der 14. Mai.

„Es ist teilweise wirklich nicht einfach, ganz ohne Präsenzveranstaltungen, den Stoff so gut zu lernen bzw. sich gut auf die Prüfungen vorzubereiten“

WU Blog: Wie hat sich die Zusammenarbeit mit deinem Team verändert, und wie klappt es bislang?

Julian Kamper: Normalerweise kann man immer beim Büro der KollegInnen anklopfen und die Fragen besprechen. Momentan sind wir auch großteils an den Emailverkehr gebunden. Allerdings halten wir einmal wöchentlich ein Jour Fixe auf Microsoft Teams ab, wo sich alle im Videocall sehen und wir uns über Anliegen bzw neue Informationen austauschen können. Auch ein Einzelgespräch mit unserer Chefin ist jederzeit möglich, welche wirklich sehr bemüht ist, das Homeoffice für jedeN so angenehm wie möglich zu gestalten. Die Kommunikation im Team funktioniert sehr gut, lediglich der persönliche Kontakt fehlt natürlich.

WU Blog: Überdies bist du ja selbst Student an der WU – welche Erfahrungen hast du persönlich in den letzten Wochen mit der Distanzlehre und den Online-Prüfungen an der WU gemacht?

Julian Kamper: Ja, auch für mich hat sich einiges geändert. Es ist teilweise wirklich nicht einfach, ganz ohne Präsenzveranstaltungen, den Stoff so gut zu lernen bzw. sich gut auf die Prüfungen vorzubereiten. Auch die Koordination der verschiedenen Aufgaben fällt teilweise schwer, da man plötzlich viele Arbeitsaufträge, die doch teilweise sehr umfangreich und zeitaufwendig sind, auf einmal erledigen muss. Allerdings sind die ProfessorInnen und AssisstentInnen wirklich sehr bemüht, beantworten alle Fragen und stellen verschiedenste Lernmaterialien zur Verfügung. Teilweise wurden sogar extra Lecturecasts oder Livestreams auf die Beine gestellt, die einem zumindest das Feeling einer Vorlesung ein bisschen vermitteln können.

Zu den Online Prüfungen habe ich differenzierte Erfahrungen gemacht. Vorerst sei gesagt, dass der WU Dank und Anerkennung gebührt, da sie sich wirklich bemüht und ein System aufgezogen hat, was uns ermöglicht das Semester, so gut es eben geht, normal abzuschließen. Durch diese raschen Maßnahmen gehört die WU in Österreich zu den Vorreitern. Einige Fächer wurden wirklich gut und fair umgesetzt. Bei anderen gab es doch einige Probleme was Zeit und Format betrifft, da die Prüfungen dadurch unverhältnismäßig schwerer als sonst wurden. Auch die Rückmeldungen meiner StudienkollegInnen gehen in diese Richtung. Alles in allem ist es aber toll gelungen sich an die Umstände anzupassen und schön langsam kommt Routine in die Sache.

WU Blog: Zu guter Letzt: Worauf freust du dich schon am meisten, wenn diese Krise überstanden ist?

Julian Kamper: Am meisten freue ich mich darauf meine ganzen Freunde auf der WU wieder zu treffen und gemeinsam den Bib-Lerntag – erfolgreich oder auch nicht – am Spritzerstand gemütlich ausklingen zu lassen.