Über Fußball, Chatbots und die Angst vor Technologien

Ich sitze im Estrel Berlin, hinter mir das Logo eines Roboters mit Fußballkopf. Um mich herum unzählige brillante Menschen, die ich in den letzten Monaten zu schätzen gelernt habe und kann nicht fassen, wie sehr etwas, das ich zu Beginn gar nicht tun wollte, mein Leben in so großartiger Weise verändert hat…

Ein Jahr zuvor war ich nämlich wieder einmal nicht in den Kurs gekommen, in den ich wollte. Statt Business Planning stand Technology Garage (genau der Kurs, den ich am wenigsten gerne im Rahmen meiner Spezialisierung Entrepreneurship & Innovation besuchen wollte) auf dem Programm (meine Professoren mögen mir diese Ehrlichkeit verzeihen). Aber um ehrlich zu sein, schreckte mich das Wort Technologie einfach ab. „Ich bin dann doch eher ein Marketingmädel!“, dachte ich zu diesem Zeitpunkt zumindest. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich begeistert war. Da aber die größten Herausforderungen in meinem Leben bisher auch die besten Veränderungen nach sich zogen, war ich bereit, mich kopfüber in diese Challenge zu stürzen.

Augen zu und durch

Das Ziel des TechGarage Kurses ist es, einem Techniker zu helfen, neue Anwendungsgebiete für sein Produkt zu finden, ein attraktives Geschäftsmodell aufzubauen und schlussendlich vielleicht sogar mit dem Projektpartner gemeinsam ein Unternehmen zu gründen. Dabei wird man das Semester über von den Lehrveranstaltungsleitern in Coachings unterstützt und präsentiert den Fortschritt laufend vor externen Experten, um Feedback und neue Denkanstöße zu bekommen.

Unser Projektpartner, Klemens Zleptnig, programmierte 2016 im Zuge der Fußball EM den Fußball Chatbot Toni, der seither der virtuelle Fußballfreund von über 10.000 Sportbegeisterten ist. Ein Chatbot ist übrigens eine virtuelle Person bzw. Roboter, hinter der ein Programm steht und mit dem man chatten kann. Siri und Alexa sind Chatbots. Und Toni, der Fußball Chatbot natürlich auch!

Zleptnig wandte sich also an uns, um gemeinsam mit ihm ein langfristig erfolgreiches Unternehmen, basierend auf Chatbot Toni, aufzubauen. Unterstützung bekam er dabei von Elevate, Europas erstem Chatbot Accelerator aus Wien – und natürlich uns, dem E&I Team Technology Garage. Wir, das sind die immer motivierte Sabine Walch, der allzeit produktive Joseph Steinkellner und ich, wurden zu den monatlichen Meetups und Workshops eingeladen. Und plötzlich wurde aus dem vermeintlichen Unikurs sehr viel mehr.

Wenn aus dem Unikurs mehr wird

Wir hielten wöchentliche Meetings mit Max – „Papa“ von Elevate und unser Mentor – arbeiteten mit Experten aus der internationalen Chatbotszene zusammen und lernten so viel wie noch nie zuvor in einem Kurs. Das abstrakte Thema Chatbots wurde für mich langsam aber doch, greifbar. Toni wurde mehr als ein Unikurs oder ein Geschäftsmodell: Ich hatte die Chance, ein Produkt mitzugestalten, Toni eine Persönlichkeit zu geben und von großartigen Menschen zu lernen.

Und realisierte langsam: Die Tech Szene ist extrem spannend. Auch für ein Marketingmädel wie mich. Im Laufe des Semesters fand ich mich auf  einem Hackathon wieder und schlussendlich auf einer der größten Chatbot Konferenzen weltweit. In Berlin ertappte ich mich dabei, voller Begeisterung von unserem neuen Produkt – Toni.ai, einer Plattform für Chatbots zur Fan-Kommunikation von Vereinen – zu erzählen. Hätte man mir davon zu Beginn des Semesters erzählt, ich hätte es nicht geglaubt.

P.S.: „When in doubt, go for the better story” Jakob, Debattierkönig und Pitchtrainer bei Elevate, trifft es mit diesem Satz auf den Punkt. Ich hätte bestimmt ein einfacheres und weniger stressiges Semester haben können. Aber es hätte mich nicht an den Punkt gebracht, an dem ich jetzt bin. Und ich hätte jetzt nicht so viele Geschichten zu erzählen. Die Chatbot Szene hat mich eingefangen. Und sie wird mich auch so bald nicht mehr  los. Am Ende steht ein riesengroßes Dankeschön. An LPIS dafür, dass ich in diesen Kurs gestolpert bin. An das E&I Institut und unsere Lehrveranstaltungsleiter dafür, dass sie dieses Projekt zu uns brachten. An unseren Projektpartner Klemens Zleptnig dafür, dass er uns sein „Baby“ anvertraut hat. Und an die Elevate Guys dafür, dass sie mich nicht aufgeben ließen.


Ihr wollt beim E&I Touchdown dabei sein?

Einblicke in weitere überraschende und spannende Projekte gibt es beim nächsten E&I Touchdown, der Endpräsentation der Projekte am 24.01.2018 (17 Uhr) im LC, Festsaal 1. Seid dabei und schaut euch an, was Studierende der SBWL E&I in einem Semester alles erleben…

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