Wie gelingt Zufriedenheit im Management?
Der WU Alumni Club lädt regelmäßig zu Alumni-Talks, bei denen AbsolventInnen der Wirtschaftsuniversität Wien ihr Wissen mit Interessierten und Gleichgesinnten teilen. Eine für Betriebswirtinnen ungewöhnliche Karriere hat Claudia Nuss hingelegt, die beschloss, dass ihr das Managerinnen-Dasein nicht mehr liegt und daher umsattelte: Als Personal Profiler berät sie ManagerInnen mithilfe eines von ihr entwickelten Verfahrens. Mehr zum Thema verrät sie im WU Blog-Interview.
WU Blog: Sie haben BWL studiert und waren danach lange Zeit im Management tätig: Was macht ManagerInnen unzufrieden?
Claudia Nuss: Bei unzufriedenen ManagerInnen stehen nicht höhere Gehälter im Vordergrund, sondern die Möglichkeit, in einem Job persönliches Wachstum durch die Bewältigung von Herausforderungen zu erreichen. Für 85 % ist das wichtig, ebenso wie Unabhängigkeit. Denn immer mehr Verantwortung steht immer weniger direkter Einfluss gegenüber.
„Immer mehr Verantwortung steht immer weniger direktem Einfluss gegenüber.“
WU Blog: Sie sprechen davon, dass sich viele Menschen selbst sabotieren – was versteht man darunter konkret?
Nuss: Mal wieder einen Anruf vergessen, oder Aufgaben vor sich hergeschoben, zu spät bei einem Termin, Entscheidungen aufgeschoben? Führungskräfte sabotieren sich so mitunter selbst. Ein solches selbstschädigendes Verhalten resultiert oft aus dysfunktionalen Glaubenssätzen. Jemand will vorwärtskommen, denkt jedoch gleichzeitig ‚Ich bin wertlos!‘. Diese Überzeugung bewirkt oft genau das. Langfristig wirkt sich dieses selbstzerstörende Verhalten auf Leistungsfähigkeit und Motivation aus. Oft wird es als psychische Belastung empfunden.
WU Blog: Sie haben Ihre eigene Methode entwickelt – wie kamen Sie auf diese Geschäftsidee?
Nuss: Ausgegangen bin ich von der Annahme, dass, wenn es gelingt, ein Unternehmen strategisch zu führen, es ebenso möglich ist, eine Methode entwickeln um die eigene Persönlichkeit strategisch weiterzuentwickeln. Mit dem kleinsten strategischen Hebel, die größte Wirkung zu erzielen, mit wenig Zeitaufwand – wirksam und nachhaltig. Die ES Sense Methode ist wissenschaftlich nachweisbar, d.h. messbar! Ein kleiner Impuls, der zu einer großen inneren Veränderung verhilft.
„Jemand will vorwärtskommen, denkt jedoch gleichzeitig ‚Ich bin wertlos!‘ – diese Überzeugung bewirkt oft genau das!“
WU Blog: Was steht hinter dem Ansatz und was ist der Unterschied zu anderen Methoden, wie zB. NLP?
Nuss: Die ES Sense Methode ist zukunfts- und ergebnisorientiert. Es geht darum, die Gedanken, auf das Erreichen des Zieles, des gewünschten Ergebnisses auszurichten. Der entscheidende Unterschied zu anderen: Es gilt meine ganz persönliche, mich zur Zielerreichung unterstützende, Überzeugung zu erarbeiten. Dies so, dass sie in Fleisch und Blut übergeht, spürbar und nachhaltig wirksam.
WU Blog: Was lässt sich mit Ihrer Methode erreichen – beruflich als auch persönlich?
Nuss: Unternehmen, die dieses System einsetzen, haben u.a. von folgenden Vorteilen berichtet: Verbesserung der Führungskompetenz und der persönlichen und Gruppeneffektivität. Die Kommunikation wurde verbessert und der Teamgeist gestärkt, gemeinsam an einem Strang zu ziehen und für ein gemeinsames Ziel zu arbeiten. Außerdem konnte durch die Freisetzung von Zweifeln, die die Spitzenumsatzperformance blockieren, ein Umsatzwachstum verzeichnet werden, ebenso wie reduzierte Gesundheitskosten und letztlich auch eine höhere Abschlussrate im Vertrieb. Das Gehirn-gerechte Arbeiten bewirkt eine höhere Produktivität und hat außerdem Vorteile für das persönliche und berufliche Wachstum, wie mehr Selbstvertrauen für effektive Entscheidungen, weniger Stress und auch gesteigerte Leistungsbereitschaft.
WU Blog: Welches waren/sind die größten Herausforderungen, denen Sie sich als selbständige Unternehmerin stellen mussten?
Nuss: Interviews zu geben 😉
WU Blog: Von heute aus betrachtet – würden Sie sagen, Sie haben es geschafft? Und was wollen Sie noch erreichen?
Nuss: Der Weg ist das Ziel. Ja, ich bin auf einem sehr guten Weg. Ich werde oft als Expertin eingeladen, oder um Motivationsvorträge zu halten. Ich strebe aktuell an, ein Buch zu diesem Thema zu veröffentlichen. Ich will erreichen, dass möglichst viele Führungskräfte an der Spitze von diesem Paradigmenwechsel überzeugt werden: dass Ihr eigenes authentisches Auftreten, Ihre eigene persönliche Weiterentwicklung der stärkste strategische Hebel zu positiven Veränderungen im Unternehmen, in der Wirtschaft, für uns alle, ist!
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