Papierkram im 21. Jahrhundert
Papierrechnungen und nicht aktuelle Kundendaten kosten Zeit, Nerven und nicht zuletzt Geld. Wien Energie möchte deshalb einen neuen Weg einschlagen und hat im Rahmen des E&I Touchdowns eine Gruppe von Studierenden beauftragt, neue Methoden zu erarbeiten, um das Problem zu lösen. Für den Blog berichtet Nina Reinecker.
Vergangenes Semester durfte ich meinen ersten Projektkurs im Zuge der SBWL „Entrepreneurship und Innovation“ absolvieren. Ich habe mich für „InnoLab“ entschieden, wo man für reale Projektpartner innovative Produkte und Dienstleistungen anhand der „Design Thinking Methode“ entwickelt. Unser Projektpartner Wien Energie hat uns vor folgende Herausforderungen gestellt: Durch den Druck von Papierrechnungen und nicht aktualisierte Kundendaten entstehen dem Unternehmen hohe Kosten. Wien Energie möchte nun mit seinen Kunden ins digitale Zeitalter gehen. Die Ziele des Projekts waren deshalb, die Motivationen der Kunden für den Umstieg von der Papier- zur Online-Rechnung bzw. vom Zahlschein zur SEPA-Lastschrift herauszufinden. Andererseits sollte eine Lösung dafür gefunden werden, wie man die Kunden zielgruppenadäquat ansprechen und die Kontaktdaten aktuell halten kann.
Mit dem Kunden für den Kunden
Bei der Design Thinking Methode steht der Kunde im Fokus, das Motto lautet „mit dem Kunden für den Kunden“ entwickeln. Daher haben wir informelle Gespräche geführt, um so ihre Wünsche und Bedürfnisse zu erfahren. Dies war anfangs auf jeden Fall eine große Überwin-dung für mich, fremde Leute einfach anzusprechen und zu befragen. Mit der Zeit habe ich aber gelernt, mit den Absagen umzugehen und es konnten viele wertvolle Informationen gewonnen werden. Dabei wurde ersichtlich, dass die meisten Leute sehr sensibel mit ihren Daten umgehen und daher ungern ihre Telefonnummer preisgeben oder zur Spamvermeidung mehrere E-Mail-Adressen verwenden.
Außerdem ist der Energieverbrauch für viele nicht greifbar und somit die Rechnung schwer kontrollierbar. Dies hat deutlich gemacht, dass das Produkt Energie eine gewisse Unsicherheit bei den Kunden auslöst und folglich den Umgang mit den Rechnungen beeinflusst. Für dieses Problem wollten wir unbedingt eine Lösung finden.
50 Ideen, eine Umsetzung
Nach der ersten Phase haben wir als Projektteam an einem Kreativitätsworkshop teilgenommen, wo wir unter Anwendung verschiedener Kreativitätstechniken innovative Ideen für die Lösung unserer Problemstellung generiert haben. Dieser war für mich persönlich ein absolutes Highlight, da ich meiner kreativen Ader freien Lauf lassen konnte. Ich hätte mir vorher nicht gedacht, dass am Ende des Tages tatsächlich so viele Lösungen herauskommen. Von den insgesamt 50 Ideen haben wir zunächst eine Top Ten Liste erstellt. Diese haben wir anhand der Kriterien des Kundennutzens, der wirtschaftlichen Bedeutung für das Unternehmen und der Umsetzbarkeit bewertet. Gemeinsam mit Wien Energie haben wir uns auf die Idee eines Benachrichtigungssystems geeinigt, die zwar eher inkrementeller Natur ist, aber hohen Kundenutzen stiftet und zeitnah umsetzbar ist.
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