Frankreich gewinnt mit 21,5% Wahrscheinlichkeit die EM
Kurt Hornik & Christoph Leitner von der WU haben gemeinsam mit Achim Zeileis von der Uni Innsbruck ein Modell entwickelt, mit dem man mit hoher Wahrscheinlichkeit die Sieger der EM festmachen kann. Dieses Modell, das sogenannte Buchmacher-Konsensus-Modell, hat sich bereits 2010 und 2012 bezahlt gemacht, als es Welt- und Europameister Spanien vorhergesehen hat.
Europameisterschaft 2016
Das Forscherteam greift in ihrem statistischen Modell auf Quoten von Online-Wettanbietern, sogenannten Buchmachern, zurück, welche, kombiniert mit komplexen statistischen Rechenmodellen, eine Simulation aller möglichen Spielvarianten und Ergebnissen zulassen. So kamen sie zu dem Schluss, dass Frankreich die höchsten Chancen für einen Sieg mit 21,5% hat, dicht gefolgt von Deutschland, die mit einer Wahrscheinlichkeit von 20,1% gewinnen. „Frankreich und Deutschland gehen aus den Modellen als deutliche Sieger ihrer jeweiligen Gruppen hervor. Dadurch ergibt sich allerdings auch, dass sie mit höherer Wahrscheinlichkeit schon im Halbfinale aufeinandertreffen und nicht erst im Finale – der Sieger dieses Spiels wird nach unserem Modell dann vermutlich auf Spanien treffen“, erklärt Achim Zeileis. Die Chancen für Österreich ins Achtel- oder sogar Viertelfinale zu gelangen stehen übrigens ebenso nicht schlecht. Laut Statistik bewegt sich unsere Mannschaft derzeit auf dem 9. Platz.
Die Idee dahinter
Die Forscher hatten anfänglich eigentlich gar nicht vor, ein Modell zu erschaffen, um Wettquoten auszuloten. Die Idee kam erst im Zusammenhang mit einem anderen Projekt: Das Ursprungsprojekt beschäftigt sich mit einem Kerngeschäft von Banken: den Schulden. Hierfür sollte ein Modell auf die Beine gestellt werden, das ausrechnet, wie wahrscheinlich es ist, dass der Kreditnehmer XY den Kredit bzw. die Kreditraten zurückzahlt. Dies konnte man gut in Korrelation setzen, wenn Buchmacher Teams einschätzen.
Es handelt sich hierbei um eine wirklich tolle, interessante & fundierte Studie, aber „fix ist nix“, denn: „Es liegt in der Natur von Prognosen, dass sie auch danebenliegen können – sonst wären Fußball-Turniere auch sehr langweilig. Wir liefern Wahrscheinlichkeiten, keine Gewissheiten.“ Österreich hat also vielleicht doch eine kleine Chance zu gewinnen. 🙂 Wir halten die Daumen!
Im Header findet ihr übrigens das Video von der Uni Innsbruck mit Achim Zeileis zur Studie.
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