Rektoratswechsel an der WU: Christoph Badelt
Was hat Sie daran gereizt, den Job als Rektor anzutreten?
Die bei meinem ersten Antritt bevorstehenden rechtlichen Änderungen des UG 2002 zeigten, dass man die Unis als autonome Einrichtungen völlig neu organisieren und erfinden kann und muss. Das hat mich sehr gereizt. An einer bloßen Verwaltung bestehender Prozesse wäre ich nicht interessiert gewesen.
War die Arbeit als Rektor so, wie Sie es sich vorgestellt haben?
Im Großen und Ganzen schon – ich hatte ja in den Jahren 1998-2002 als Vizerektor die Gelegenheit, dem damaligen Rektor Hansen gleichsam über die Schulter zu schauen. Was mich aber überrascht hat: Sehr oft haben Angehörige des Hauses darüber fantasiert, was ich „im geheimen wirklich“ plane. Erst nach längerer Zeit hat man kapiert, dass ich sehr offen das ankündige und propagiere, was ich für richtig halte.
Die kniffligste Aufgabe bzw. größte Herausforderung war …
Einerseits ist es schwierig, eine Uni gut aufzustellen, obwohl die Politik die Unis ziemlich im Stich lässt, z.B. bei der Frage der Regelung des Hochschulzugangs und damit bei der Lösung der Problematik, Studierende „hinausprüfen“ zu müssen. Uni-intern ist es langwierig, Veränderungen durchzusetzen, wenn sie an alten Gewohnheiten rütteln.
Der schönste oder auch lustigste Moment Ihrer Amtsperiode war …
Da gäbe es viele und sehr unterschiedliche Beispiele: Dazu zählen aber sicher die Eröffnung des neuen Campus, aber auch die Erfolge beim Schlichtungsverfahren, wo wir sozusagen rechtlich gegen die Unterausstattung der WU vorgegangen sind.
Das Beste an der WU ist:
Das Klima – auch wenn es manchmal Differenzen gibt, am Ende halten alle zusammen. Es ist einfach schön an der WU zu arbeiten.
Ihre Zukunftspläne? Worauf freuen Sie sich am meisten?
Jetzt mache ich einmal mindestens ein Jahr „Sabbatical“, um meine Batterien wieder aufzuladen. Dann werde ich ausgehend von meiner Professur aus Wirtschafts- und Sozialpolitik sicher interessante und politikrelevante Forschung machen. Am meisten freue ich mich darauf, nicht mehr völlig eingeteilt zu sein.
#Rektoratswechsel #WU #Abschied #Aufwiedersehen