Studieren mit AD(H)S und Autismus: BeAble unterstützt dich!
Der Studienalltag kann fordernd sein. Studierende mit AD(H)S oder Autismus haben neben Herausforderungen, mit denen die meisten Studierenden konfrontiert sind, zusätzliche Schwierigkeiten zu meistern. Das BeAble Team hilft Betroffenen, diese Hürden zu meistern.
Rebecca (Name geändert) ist eine 24-jährige Masterstudentin an der WU. Sie hat ADHS, Autismus, Depressionen und Angststörungen. Obwohl sie bereits in der Schule Schwierigkeiten hatte, bekam sie ihre Diagnose erst im Studium, da die Forschung zu AD(H)S und Autismus großteils an männlichen Betroffenen durchgeführt wird und die Diagnose bei Mädchen und Frauen oft unerkannt bleibt.
Länger stillsitzen, Termine einhalten und soziale Interaktionen sind tägliche Herausforderungen für Rebecca. Auf die Frage, in welchen Bereichen sie die meisten Schwierigkeiten hat, antwortet sie: „Ich tue mir schwer mit dem Einhalten von Deadlines oder dem Setzen von Prioritäten. Ein Problem ist auch, dass mir teilweise wenig Verständnis von den Lehrenden entgegengebracht wird, wenn ich von meiner Diagnose erzähle.“ Gerade letzteres führt dazu, dass sie ihre Diagnose vor ihren Lehrenden eher verbirgt, aus Angst vor der Reaktion.
Vor Mitstudierenden ist sie offener damit, bemerkt jedoch ein geringes Wissen über AD(H)S und Autismus. Stereotype sind weit verbreitet und es wird Rebecca zufolge zu selten über die positiven Aspekte gesprochen, wie z.B., dass Menschen mit AD(H)S und Autismus oft sehr kreativ sind. Sie sieht ihre Diagnose auch als Bonus für ihre berufliche Zukunft, wenn sie etwa mit anderen Betroffenen arbeitet und deren Probleme aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen nachvollziehen kann.
Unterstützung für Studierende
Um das Studium gut bewältigen zu können, nimmt Rebecca am BeAble-Programm der WU teil, welches Studierenden mit körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen sowie chronischen Erkrankungen Unterstützung bietet. Auf die Frage, was ihr besonders hilft, antwortet sie: „Sie stellen mir Räume zur Verfügung, Sanitäts- oder Ruheräume, in die ich mich jederzeit zurückziehen kann, ohne mich zu erklären, wenn ich zum Beispiel eine Panikattacke habe. Das ist sehr hilfreich.“ Viele Herausforderungen sind tagesabhängig, beispielsweise ist es bei einer Reizüberflutung nicht möglich, eine normale Prüfung zu absolvieren. In diesem Fall hilft BeAble und passt die Prüfungsmodalitäten an ihre Diagnose an, sodass sie diese gut bewältigen kann.
Du möchtest mehr zu dem Thema erfahren?
Wenn du selbst betroffen bist, melde dich bei unserem BeAble-Team. Hier bekommst du alle Infos zur Aufnahme ins Programm und Unterstützungsmöglichkeiten. In unseren regelmäßig stattfindenden Peergroups zum Thema „Studieren mit Neurodiversität“ kannst du andere Betroffene kennenlernen und dich austauschen. Mehr Infos und alle Termine gibt’s hier.