Being Successful | Was führt dich zum Erfolg?

„Leistung ist alles.“ – „Man muss sich nur Mühe geben“ – „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“. Sind das noch zeitgemäße Glaubenssätze, die uns im Leben zum Erfolg führen? Das Student Counselling Team ist der Überzeugung, dass unser eigenes Wohlbefinden einen wesentlichen Erfolgsfaktor darstellt. Anlässlich der bevorstehenden Student Wellbeing Days haben wir Ursula Axmann (Leiterin des Zentrum für Berufsplanung an der WU) gefragt, wie wir wirklich erfolgreich sein können.

In unserer Leistungsgesellschaft wird viel gemessen. Unsere Erfolge werden bereits ab der Volksschule in Noten bewertet. Wir vergleichen uns viel mit anderen, bemessen Gehälter und stellen unserer Arbeitszeit im Gegenzug eine gewisse Zahl an Urlaubstagen gegenüber. ECTS-Punkte und Studienfortschritt bestimmen über die Möglichkeit, rasch einem Job zu kommen. Was dabei oft außerhalb unseres Fokus liegt: wie es uns beim „Leistung erbringen“ eigentlich geht und unter welchen Umständen wir überhaupt leistungsfähig sind.

Wir hinterfragen dieses Mindset und fragen Ursula Axmann, ob es auch nicht-messbare Erfolgsfaktoren gibt.

WU Blog: Bestimmt Leistung unser Leben und unseren Karriereweg?

Ursula Axmann: In den letzten 15-20 Jahren hat sich viel verändert. Früher war immer eine der ersten Fragen, wie der Notendurchschnitt war. Ich kann mich an Zeiten erinnern, wo die großen Banken auf der Website einen Fragebogen zum Recruiting online hatten. Wenn man keinen Durchschnitt von 1,3 hatte, hat sich der Fragebogen geschlossen und man kam nicht mehr in Frage für den weiteren Bewerbungsprozess. Das hat sich komplett geändert. Für einzelne Firmen sind die Noten noch ein Kriterium. Aber im breiten, betriebswirtschaftlichen Bereich ist die Bedeutung der Noten in den Hintergrund getreten.

Im Endeffekt zählt das Gesamtpaket. Was macht eine*n gute*n Mitarbeiter*in aus? Die eigene Motivation ist nicht messbar und dennoch sehr wesentlich. Am Arbeitsleben teilzuhaben, sich einzubringen. Darauf kommt es an.

WU Blog: Meine Motivation bringt mich also voran. Die Freude am Tun und ein gewisser „Drive“ muss von innen kommen. Faszination für ein Fachgebiet oder eine Materie kann einem niemand vorschreiben. Können wir also davon ausgehen, dass ich, wenn ich meiner Motivation folge, auch erfolgreich bleibe?

Ursula Axmann: Definitiv. Es geht hier um die Frage, ob ich ein Thema, das mir Spaß macht und wo ich mich reinhänge. Wenn man keine Freude hat, dann wird das nix. Man muss Gefühle zu einem Thema entwickeln und den Zug dazu spüren, etwas gern zu machen. Man ist fasziniert an dem Thema, dann komm ich auch voran und bleibe auf „meiner Spur“. Es gibt Untersuchungen, die zeigen, wie viel Geld wie glücklich macht. Das Ergebnis ist: Nach Abdecken des Lebensunterhalts steigt die Zufriedenheit nicht mehr wesentlich mit steigendem Gehalt. Dann braucht es neue Anreize.

Unsere Top 3 Erfolgsfaktoren:

  1.  Behalte dir die Freude am Tun

„Wenn mir mein Tun keinen Spaß mehr macht, resigniere ich auf Dauer. Dann lehne ich mich zurück und spiele meine Rolle runter“ meint auch Ursula Axmann. Wer Freude spürt, bleibt motiviert und leistungsfähig.

  1. Verbinde dich mit deinem Warum. Was kann ich mit dem eigenen Tun bewegen?

Hier geht es um das Gefühl, einen Beitrag zu leisten. Zu wissen, wozu und wofür ich etwas tue. Daraus schöpfst du dann Kraft, Inspiration und Motivation für dein Werken. Auch daran misst sich dein Erfolg.

  1. Bleib neugierig: Was entfacht mein Feuer immer wieder neu?

Wenn man sich innerhalb eines Unternehmens viel bewegen kann, dann bleibt das Feuer lebendig. Oder es gibt wechselhafte Herausforderungen und Orte, an denen du Aufgaben nachgehst. Neben dem geeigneten Umfeld kannst du selbst auch darauf achten, das Feuer lebendig zu halten. Achte darauf, dass es dir gut geht! Starte mit Neugier in den Tag und sei offen dafür, was passieren will.

Die Conclusio: Geschmeidig bleiben & Mut zur Farbe haben

WU Blog: Abschließend geht es um die Frage, in welchem Umfeld ich meine Qualitäten und Leidenschaften am besten zur Geltung bringen kann. Wo passe ich hin? Hier gilt es, ehrlich mit sich selbst zu sein und sich auch mal einzugestehen, wenn etwas keine Zukunft hat, und dann einen Schritt hinaus zu wagen. Darf ich mich also ehrlich fragen, in welchem Umfeld ich aufblühe und wo ich richtig bin?

Ursula Axmann: Es ist schon wichtig, sich ein Stück weit anzupassen und flexibel zu bleiben für ein gutes soziales Miteinander! Wie kann ich auf das Setting eingehen, ohne mich zu verbiegen? Die Kunst ist, flexibel zu bleiben und nicht zu sehr an sich „herumzudoktern“. Ich darf mich fragen: Was brauche ich? Welches Umfeld, welcher Arbeitsstil tun mir gut? Wenn ich das weiß, kann ich das Setting finden, in dem ich das auch leben kann.“


Wenn du Inspiration suchst und neugierig bist, was andere zum Thema „Erfolgreich sein“ sagen, kannst du an den Student Wellbeing Days Workshops zum Schwerpunktthema „Being successful“ besuchen:

“Being successful”-Workshops bei den Student Wellbeing Days 2024

Das gesamte Programm der Student Wellbeing Days findest du hier.