„Diese Woche bei den Vereinten Nationen in New York war eine der wertvollsten Erfahrungen in meinem beruflichen Leben.“

Auslandserfahrungen sind immer sinnvoll für die persönliche Entwicklung und die Kompetenzerweiterung. Die WU bietet ihren Studierenden deshalb eine Reihe von Stipendien, darunter das Prof. Ewald Nowotny Mobilitätsstipendium. Dieses richtet sich an Studierende, die im Rahmen von internationalen wissenschaftlichen Konferenzen ihre akademischen Kompetenzen erweitern, ein Netzwerk aufbauen und Erfahrungen als Teil der Scientific Community sammeln möchten. Noch bis zum 15. Juni können sich WU Studierende für die aktuelle Bewerbungsphase im September 2020 bewerben. Eine Studentin, die bereits vom Nowotny-Stipendium profitieren durfte, ist Anna Moshammer. Wir haben sie nach ihren Erfahrungen gefragt.

WU Blog: Du hast das Ewald-Notowny-Mobilitätsstipendium zuerkannt bekommen – kannst du uns berichten, was sich dir dadurch eröffnet hat?

Anna Moshammer: Ich hatte die Ehre an der 71. Sitzung von UNCITRAL Working Group II (Arbitration and Conciliation / Dispute Settlement) als Delegierte von ELSA International teilzunehmen. Die Veranstaltung fand im Februar 2020 im Hauptquartier der Vereinten Nationen, in New York statt.

WU Blog: Welche Erfahrungen hast du bei dieser Sitzungsreihe machen können?

Anna Moshammer: Als junge Studentin fiel ich natürlich im Rahmen der Sitzungen sofort auf, da die meisten Vertreter schon etwas älter waren, denn immerhin bedarf es einer gewissen Expertise um für einen Staat derartige internationale Regeln zu verhandeln. Dass ich so jung bin, kam mir jedoch zugute, denn viele Vertreter waren sehr interessiert daran, mehr über mich zu erfahren, insbesondere warum ich bereits in meinem Alter zu einer derartigen Konferenz fahren darf. Deshalb konnte ich mit vielen internationalen Vertretern (besonders aus Hong Kong, Singapur, den USA, Belgien und Frankreich) sehr interessante Diskussionen führen. Wir haben ebenfalls Kontaktdaten ausgetauscht, was mein wissenschaftliches Netzwerk natürlich enorm erweitert hat und mir in Zukunft möglicherweise zu sehr interessanten Praktika verhelfen könnte.

Im Hinblick auf das Thema, welches im Rahmen der Sitzung diskutiert wurde, habe ich erstmals begriffen, was die essentiellen Konzepte und Modalitäten bei Schiedsverfahren sind. Leider hatte ich bis jetzt im Zuge meiner Ausbildung nicht viele Berührungspunkte mit der Schiedsgerichtsbarkeit, weshalb es sehr interessant war zu sehen, wie es in den verschiedensten Staaten funktioniert und wie es auf internationaler Ebene vorgegangen werden soll.

WU Blog: Wie lautet dein persönliches Fazit?

Anna Moshammer: Diese Woche bei den Vereinten Nationen in New York war eine der wertvollsten Erfahrungen in meinem beruflichen Leben. Aus akademischer Sicht war es für mich wahnsinnig toll und interessant es hautnah mitzuerleben, wie die verschiedensten Staaten und Organisationen interagieren um internationale Regeln zu schaffen. Insbesondere war es interessant zu beobachten, welche Staaten zusammenarbeiten und welche nicht. In persönlicher Hinsicht habe ich außerdem aus den informellen „side-events“ zur Konferenz sehr viel mitgenommen, da ich hier die Möglichkeit hatte, mich mit den Delegierten der verschiedenen Staaten auszutauschen und sie auch persönlich kennenzulernen.

Sie haben mir viele Hintergrundinformationen mitgeteilt und waren auch sehr interessiert an mir und meinen akademischen und persönlichen Interessen an der Konferenz. Ich habe für mich selbst jedenfalls mitgenommen, dass mich das Thema der Schiedsgerichtsbarkeit für die Zukunft sehr interessiert und dass ich es anstrebe, eines Tages auch als Delegierte eines Landes an einer Konferenz einer internationalen Organisation teilzunehmen.