Karrierewege nach der WU: Über den Weg vom Studium bis zur Selbstständigkeit
Nika Mizerski absolvierte an der WU Wien ihr Studium der Internationalen Betriebswirtschaft. Nach mehreren Jahren Berufserfahrung im Consulting setzte sie als Stipendiatin der WU Executive Academy ihre akademische Ausbildung fort. Heute ist sie als Gründerin und Agenturleiterin von Techstory selbstständig tätig. In diesem Interview erzählt sie, wie die WU ihren beruflichen Werdegang beeinflusst hat.
WU Blog: Es ist schon einige Jahre her, dass Du an der WU studiert hast. Wie verbunden bist Du noch mit deiner Universität?
Nika Mizerski: Ich denke sehr gerne an die Zeit an der WU zurück und freue mich immer, wenn ich “WUler” im beruflichen oder privaten Umfeld treffe. Die Uni verbindet einen schon! Ich hab den neuen Campus auch noch kurz als Studentin genießen dürfen und bin sehr inspiriert, wenn es Gelegenheiten gibt, die WU zu besuchen. Das ergibt sich regelmäßig, sicher 1-2 mal im Jahr. Es finden viele gute Networking-Veranstaltungen und Expertentreffen für Berufstätige am Campus statt.
WU Blog: Bitte beschreibe kurz Deinen Werdegang. Ist es eine “typische” WU-Karriere?
Nika Mizerski: Ich glaube, die “typische” WU-Karriere gibt es nicht mehr, auch wenn es für Menschen aus anderen Fachrichtungen manchmal so erscheinen mag. Jeder ist gefragt seinen eigenen Weg zu finden, und der kann auch innerhalb einer Organisation heute sehr unterschiedlich ausfallen. Aber ich gebe zu, vielleicht schwingt bei dieser Betrachtungsweise ein bisschen Wunschdenken nach mehr Flexibilität in der Arbeitswelt mit.
„Erklärungsbedürftige Produkte können und dürfen nicht zu einfach vermarktet werden, denn die Zielgruppe traut leeren Marketingversprechungen nicht.“
Ich hatte jedenfalls keine klassische WU-Karriere, auch wenn mir durch meine Ausbildung alle Türen dafür offen standen. Ich hab zum Berufsbeginn natürlich die Chance ergriffen, für sehr renommierte Unternehmen wie Deloitte zu arbeiten und habe dadurch viel neues gelernt, was mich meinen eigentlichen Interessen und Begabungen noch näher gebracht hat. Dann spielte etwas Glück oder Zufall mit hinein und ich konnte meine Marketingexpertise in einem mittelständischen IT-Unternehmen fortsetzen, also einer boomenden Wachstumsbranche. Und von dort aus, ist es wirklich sehr spannend geworden, da ich meine berufliche Nische gefunden, beziehungsweise geschaffen habe.
Es hat sich nämlich von Beginn an für mich klar herausgestellt, dass IT-Unternehmen eine andere Form der Marketingkommunikation brauchen, als sie oftmals von internen Marketeers angeboten wird. Erklärungsbedürftige Produkte können und dürfen nicht zu einfach vermarktet werden, denn die Zielgruppe traut leeren Marketingversprechungen nicht. Es braucht daher ein inhaltliches Verständnis, das in den Marketingabteilungen oft fehlt. Wenn sich dann aber Fachexperten in die Produktvermarktung einbringen, fällt die Marketing-Story wiederum zu technisch aus. Ich habe mich an dieser Kommunikationsschnittstelle schnell beweisen können und habe diese Fähigkeit über viele Jahre hinweg weiterentwickelt. Das hat letztlich zur eigenen Agenturgründung vor einem Jahr geführt. Mittlerweile betreuen wir bei Techstory in einem kleinen, aber feinen Team von fünf Leuten fast 20 IT-Unternehmen im deutschsprachigen Raum.
WU Blog: Wäre deine berufliche Laufbahn auch ohne Studium gelungen?
Nika Mizerski: Nein. Ohne Studium hätte ich keine Chancen auf spannende Jobs gehabt. Abgesehen davon, schult man während eines ernstgenommenen Studiums kognitive und praktische Fähigkeiten. Darauf baut man später auf. Wenn dieser Unterbau fehlt, wird eine kontinuierliche Steigerung der eigenen Kompetenz begrenzt – einige Ausnahmetalente ausgenommen.