q_wir in der Leopoldstadt

Das q_wir@WU Netzwerk setzt sich nicht nur an der WU für ein wertschätzendes und gleichberechtigtes Miteinander ein – dazu gehört auch der Kampf gegen die Diskriminierung durch (historische) Aufklärung. Unter diesem Motto stand Ende April ein gemeinsamer Besuch der Ausstellung „Als homosexuell verfolgt – Leopoldstädter Schicksale aus der NS-Zeit“ im Leopoldstädter Bezirksmuseum.

Die Verfolgung von LGBTQ+ Personen während der Zeit des Nationalsozialismus steht im Mittelpunkt der Ausstellung, die im Rahmen von Bezirksmuseen Reloaded in Zusammenarbeit mit der Stabstelle Bezirksmuseen des Wien Museums organisiert wird: 16 Einzelschicksale von Männern, Frauen und Transpersonen aus der Leopoldstadt werden mittels bedrückender Zeitdokumente nachgezeichnet, und deren Lebenswege (soweit nachvollziehbar) den Besucher*innen näher gebracht. „Leider sind von vielen dieser Personen keinerlei Dokumente mehr vorhanden, da viele Prozess- und Gerichtsakten vom nationalsozialistischen Regime als „nicht historisch relevant“ eingestuft und in weiterer Folge vernichtet wurden“, erklärt Kurator Andreas Brunner, der in seinem gleichnamigen Buch rund 50 Fälle aus Wien nachgezeichnet hat.

„Die Verfolgung von LGBTQ+ Personen, die nicht nur jahrelang in Gefängnissen verbrachten, sondern oft auch in Konzentrationslager gebracht und dort getötet wurden, wurde von den Nazischergen intensiv betrieben, u. a. weil sich dieser Personenkreis nicht dem vom Regime gewünschten Fortpflanzungszwang unterziehen wollte. Es ist uns als q_wir@WU Gruppe wichtig, darüber zu sprechen, damit so etwas in Zukunft nicht mehr passieren kann“, erklärt Martin Stegu, der als einer der Gründer dieser Gruppe den gemeinsamen Besuch der WU-Angehörigen zur Ausstellung begleitete.

Die Ausstellung im Leopoldstädter Bezirksmuseum läuft noch bis zum 30.06.2024, der Eintritt ist kostenfrei.