Teamwork mit Impact: Die Zukunft des Betons

Rund acht Prozent der jährlichen Treibhausgasemmissionen weltweit werden durch die Produktion von Zement produziert. Doch warum immer neu produzieren und nicht recyclen? Diese Frage haben sich WU Student Georg Weilguny und sein Team im Rahmen der Sustainability Challenge gestellt – wir haben ihn gebeten, über die Herausforderungen und Ziele zu berichten.

Auch dieses Jahr fand – trotz der leicht erschwerten Umstände durch Corona – die alljährliche Sustainability Challenge statt. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: den Service-Learning-Track oder den Start-Up-Track. Je nach persönlichen Präferenzen steht es den Studierenden frei, den Track ganz nach eigenem Interesse zu wählen. Im Service-Learning-Track werden theoretische Inhalte mit der praktischen Anwendung an einem konkreten Projekt verbunden. Die Fragestellungen der einzelnen Projekte werden dabei im Vorfeld von den Projektpartner/innen formuliert, die Studierenden haben die Möglichkeit sich nach Interesse zu einem bestimmten Projekt zuteilen zu lassen. Im Start-Up-Track werden Studierende bei der Entwicklung ihrer eigenen unternehmerischen Ideen unterstützt und erhalten die Chance ihre Ideen auch tatsächlich umzusetzen. Ich habe mich dabei für den Service-Learning-Track entschieden.

Der Gedanke, durch gute Ideen einen Teil zum nachhaltigen Umgang mit Beton beitragen zu können, hat mich begeistert!

Die Basis: eine gute Zusammenarbeit

Das Kickoff der Veranstaltung fand im Kuppelsaal der TU Wien statt. Hier stießen wir das erste Mal auf unsere künftigen Teamkolleg/inn/en und auf unsere Projektpartner/innen, der PORR Umwelttechnik GmbH. Hierbei wurde uns die Interdisziplinarität der Veranstaltung deutlich bewusst, denn in unserem Team befanden sich Studierende aus drei verschiedenen Universitäten. In diesem Meeting wurde der Grundstein für unsere Zusammenarbeit gelegt und das Ziel für die kommenden zwei Semester wurde gesteckt: Konkret sollten wir gemeinsam mit unserer Projektpartnerin daran arbeiten, wie man den Einsatz von Beton nachhaltiger gestalten kann.

Dieses Thema erscheint mir vor allem daher wichtig, da die Baubranche in diesem Kontext einen großen Akteur in Bezug auf Umwelteinflüsse durch z.B. Treibhausgasemissionen darstellt. Laut dem WWF werden rund acht Prozent der globalen Treibhausgasemissionen durch die Zementherstellung verursacht. Der Gedanke in so einer prominenten Branche durch gute Ideen selbst einen Teil zur nachhaltigen Gestaltung und dem zukünftigen Umgang mit Beton beitragen zu können, hat mich begeistert!

Herausforderungen meistern

Zu Beginn unseres Projekts gestaltete sich die Kommunikation aufgrund der Corona-Situation etwas schwierig, wir konnten aber bald innerhalb unseres Teams regelmäßige Treffen via Zoom arrangieren. Durch weitere fortlaufende Absprachen mit unseren Projektpartner/inne/n – die für uns jederzeit erreichbar waren und eine große Hilfe für die inhaltliche Recherche und die Vermittlung mit weiteren Kontaktpersonen darstellten – konnten wir unsere Ziele für das Projekt bald konkretisieren. Auch die Lehrveranstaltungen im Rahmen der Sustainability Challenge, bei der uns von einigen Gastredner/inne/n aus der Praxis viel Kontext zu unseren Projektthemen mitgegeben wurde, sowie der kontinuierliche Input von beteiligten Professor/inn/en verschafften uns ständig neue Einblicke in die Materie.

Gemeinsam einen Beitrag leisten!

Nachdem wir uns im ersten Semester hauptsächlich in das Thema eingearbeitet hatten, konnten wir schon bald erste Ergebnisse präsentieren, wie z.B. ein von uns erstelltes Video, in dem wir das Projekt und unsere Ziele vorstellen. Für das zweite Semester ist die Erstellung von Fact-Sheets geplant, mit denen wir Architekt/inn/en und Planer/inne/n im Bauwesen bei der Entscheidungsfindung im Bereich von Recycling-Beton unterstützen wollen, und somit einen direkten Einfluss auf den nachhaltigen Einsatz von Beton haben können.

Bei den Fact Sheets – unserem konkreten Projektziel – möchten wir die wichtigsten Infos rund um das Thema Recycling-Beton übersichtlich und so informativ wie möglich darstellen. Dazu geben wir neben einem Überblick zu dem Thema allgemein einen näheren Einblick zu den Punkten der Nachhaltigkeit von Recycling-Beton, den Einsatzgebieten und Anwendungsmöglichkeiten, vorhandenen Förderungen und Zertifizierungen sowie derzeitigen Kosten und Angeboten für Nutzer/innen.

Unser Ziel: den Nutzen und positiven Impact von Recycling-Beton klar vermitteln

Für unser Team stellt die Sustainability Challenge deshalb ein Projekt dar, das über eine normale Lehrveranstaltung hinausgeht: Unser Ziel ist es durch die Information, die wir mit den Fact Sheets an Architekt/inn/en und Planer/inne/n übermitteln wollen, den Nutzen und positiven Impact von Recycling-Beton klar zu vermitteln. Für uns und unsere Projektpartner/innen wird es daher auch nach der Lehrveranstaltung interessant sein, wie sich die Nutzung von Recycling-Beton innerhalb von Österreich in den nächsten Jahren ändern wird. Schon wenn auch nur ein paar kleinere Bauprojekte aufgrund von unseren Fact Sheets die Nutzung von Recycling-Beton in Betracht ziehen und sogar verwenden, dann haben wir unser Ziel einen kleinen Beitrag zu leisten auch tatsächlich geschafft!

Die Sustainability Challenge stellt für mich eine geniale Verbindung von Theorie und praxisnaher Anwendung mit sehr vielen Freiheiten in der konkreten Ausarbeitung innerhalb des eigenen Teams dar. Ich kann also jedem, der an dem Thema Nachhaltigkeit interessiert ist, und nicht nur in einer Frontalvorlesung sitzen will, herzlichst empfehlen selbst an der Sustainability Challenge teilzunehmen.

Du willst mehr wissen?

Du willst dich auch für mehr Nachhaltigkeit engagieren und aktiv werden? Dann kannst du Teil der Sustainability Challenge werden – weitere Informationen findest du hier.