Die Kunst und ich
Studieren ist ein unabdingbarer Teil meines Lebens: ich habe drei unterschiedliche Studien an drei Universitäten (Shevchenko Universität Kyiv, Wirtschaftsuniversität Wien und Akademie der bildenden Künste Wien) abgeschlossen. Das Fundament für diese Studien wurde in der Chervonograder Schule Nr 11 (heute Chervonograder Gymnasium) gelegt. Im Jahr 2011 lichtete ich die mir gut bekannten Schulklassenräume mit einer Fachkamera ab. Diese 18teilige Ansicht wird derzeit übrigens in einer Kunstausstellung an der WU, im D2 gezeigt.
Die Schule ist in vielerlei Hinsicht ein wichtiger Ort für jeden Menschen – hinsichtlich Formierung der Identität, Lernen der Moralcodes und der Sozialisierungsprozesse. In die erste Schulklasse (1982) ging ich noch in der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik. Zehn Jahre später schloss ich meine Schulbildung in derselben Schule ab, aber in einem neuen Land – in einer unabhängigen Ukraine. Innerhalb kürzester Zeit fanden viele Veränderungen statt: was gestern eher beschämend war, war plötzlich ehrenhaft (wenn es beispielsweise um die Frage des Stellenwerts des Individuums und des Kollektivs geht).
Vom Wirtschaftsstudenten zum Künstler
Von 1998 bis 2007 studierte ich Betriebswirtschaftslehre mit Spezialisierung auf Wirtschaftsinformatik und Informationswirtschaft an der WU. Parallel zum Studium habe ich als Angestellter im IT-Bereich (seit 2002 als Vollzeitangestellter) gearbeitet. Für Kunst interessierte ich mich die längste Zeit. So begann ich 1999 als außerordentlicher Student die Vorlesungen an der Akademie der bildenden Künste zu besuchen. Die Wirtschaftsausbildung half mir finanziell eine Basis für die intensive Beschäftigung mit der Kunst zu schaffen. Im Jahr 2006 nahm ich schlussendlich als ordentlicher Student das Studium der Kunst und Fotografie an der Akademie der Bildenden Künste Wien auf. Drei Jahre später wurde ein Projekt von mir mit dem Theodor-Körner-Preis ausgezeichnet. Danach folgten einige Ausstellungen, unter anderem:
- „Triennale Linz – Gegenwartskunst in Österreich“ in der Landesgalerie Linz
- „Blickwechsel – Österreichische Fotografie Heute“ in der Galerie Westlicht in Wien
- „Kunst in der Tellstraße“ an der Universität St. Gallen
Meine Arbeiten wurden vom Bund und von der Stadt Wien für ihre Kunstsammlungen angekauft. Warum ich mich schlussendlich für die Kunst entschied? Weil gerade die Kunst die größten Freiräume einem Menschen bietet, wenn auch diese Freiräume sehr oft mit permanenter finanzieller Unsicherheit erkauft werden. Für mich ist die Kunst auch eine Erkenntnismethode und ein Kommunikationsmittel.