Innovativ für die Zukunft: Der Beehive-Tracker

An der WU Wien arbeiten Studierende unermüdlich an innovativen Projekten, die neue Lösungsansätze zur Bewältigung von gesamtgesellschaftlichen Problemen bieten sollen. Diese als „Third Mission“ bezeichnete Verantwortung ist der Teil der Strategie der WU Wien. Eines dieser Projekte, das im Rahmen des E&I Touchdown am 25.01.2017 vorgestellt wird, ist der „Beehive Tracker“, der in einem Universitäts-übergreifenden Projekt von Simon Lacher (WU), Karl Maier und Oliver Huber (beide TU Wien), sowie Tadej Čertov und Valerie Schmieder (beide BoKu Wien) entwickelt wurde.

„Im Rahmen des Projektkurses „Garage“ in der Spezialisierung Entrepreneurship & Innovation habe ich im vergangenen Semester ein spannendes Innovationsprojekt durchgeführt. An der Projektarbeit in dieser Form hat mich hat vor allem der starke Praxisbezug und die Arbeit mit talentierten Leuten außerhalb des WU-Umfeldes interessiert. Darüber hinaus sind einige Start-ups aus meinem Bekanntenkreis im Rahmen eines Garage-Uniprojektes entstanden – was natürlich zusätzlich motiviert. Zu Beginn des Kurses findet man sich mit vielen neuen Gesichtern wieder – denn eine Besonderheit ist, dass hier Studenten der TU, BoKu und WU zusammentreffen. Jeder kann seine Projekt-Idee vorstellen, die vielversprechendsten kommen in die nächste Runde und suchen dann nach Teammitgliedern.

Babyphone für Bienenstöcke

Für mich war es wichtig, ein Projekt zu wählen, dass nicht in die Lifestyle-Kategorie fällt sondern einen positiven Impact und Mehrwert hat. So landete ich beim Projekt „Beehive Tracker“, quasi ein Babyphone für Bienenstöcke. Mittels diverser Sensoren werden anhand von Schwarmverhalten, Gewicht und Temperatur sensible Daten überwacht, die jederzeit via App abrufbereit sind oder kritische Abweichungen melden. Durch die Messdaten kann der Imker auf das Wohlbefinden seiner Bienen Rückschlüsse ziehen und bei Messabweichung reagieren. Im Idealfall kann ein Sterben eines gesamten Volkes verhindert werden. Die Imker müssen dazu unsere Hardware im Bienenstock installieren und wir können Ihnen die gemessenen Daten am Smartphone aufbereiten. Speziellen Fokus legen wir natürlich auf die Benutzerfreundlichkeit, an der Installation soll es schlussendlich nicht scheitern.

Das allgegenwärtige Bienensterben hat ein erschreckendes Ausmaß erreicht

Dazu tüfteln wir bereits an einem Prototyp, erste Messergebnisse konnten wir schon im Labor simulieren. Die Motivation ist, dem allgegenwärtigen Bienensterben entgegenzuwirken. Dieses hat ein erschreckendes Ausmaß erreicht und verläuft derzeit bis zu 1000 Mal schneller als der natürliche evolutionsbedingte Verlust. Konkret soll unsere Erfindung gegen das Bienensterben wirken, indem sie die Imkerarbeit erleichtern und potentiellen Neu-Imkern bei Ihrem Hobby unterstützend zur Seite zu steht. Wirtschaftlich gesehen wollen wir den Imkern ein System bieten mit dem innerhalb kürzester Zeit Geld gespart werden kann. Verliert der Imker ein gesamtes Volk fallen bis zu 300€ an um wieder ein vergleichbares Volk zu bekommen. Mit unserer Technologie minimieren wir Ausfälle dieser Art und die Imker sparen Geld.

Für mich ist die Teamkonstellation für den Erfolg entscheidend, deshalb war es mir besonders wichtig die Kernkompetenzen im Team vereint zu haben. Die Projekt-Idee stammt von Karl Maier, TU Student, Software-Spezialist und selbst begeistert von Bienen. Tadej Čertov studiert auf der BoKu und liefert nicht nur mit seinem Fachwissen als Imker sondern auch durch sein Imker-Netzwerk wertvolle Beiträge. Ebenfalls von der TU ist Oliver Huber, Elektrotechniker, Hardware-Experte und mit seinem WU-Bachelor ein wahrer Allrounder. Valerie Schmieder ist von der BoKu und forschte bereits zum Thema Bienensterben und Pestizide. Und ich, Simon Lacher, kann als WU-Student und den gewonnen Start-up Erfahrungen bei hokify, ebenfalls ein ehemaliges Garage Projekt, meinen Beitrag leisten.

Im Idealfall verhindert der Beehive-Tracker das Sterben eines Bienenvolks

Der Ablauf des Semesters gestaltete sich sehr abwechslungsreich. Neben unserer Arbeit an dem Projekt und dem Erstellen von Konzepten, Fragebögen, Test-Modellen, Präsentationen und einem Prototyp gab es parallel sehr hilfreiche Workshops, die in der Gründungsphase essentiell sind: Financing, Pitching, Recht, Online-Marketing und Teambuilding. Zusätzlich gab es Unterstützung von externen Mentoren. Nach unserer aktuellen Einschätzung hat das Projekt „Beehive-Tracker“ großes Potenzial über den Kurs hinaus weiter zu bestehen, was uns sehr stolz macht.

Jeder, der sich für studentische Innovationsprojekte interessiert, kann beim E&I Touchdown am 25.01.2017 bei der Endpräsentation der Projekte dabei sein und tolle Einblicke bekommen. Aber auch wer schon immer mal Arbeitserfahrung in einem Start-up sammeln wollte ist hier an der richtigen Adresse – denn einige Konzepte schaffen den Sprung vom Uni-Projekt zum realen Start-up und sind auf der Suche nach Mitarbeitern. Schlussendlich ist der Touchdown auch eine ideale Gelegenheit, Sponsoren, Mentoren oder Investoren zu finden und somit für Innovationsprojekte wichtige Inputs zu bekommen.“

#E&ITouchdown #Thirdmission #WUWien #EntrepreneurshipAndInnovation #Beehivetracker #umweltschutz

2  Kommentare

  1. Möchte gern über Fortschritt weiter informiert werden und eventuell langjährige imkerliche Erfahrungen anbieten.
    Bin selbst dabei eine Bienenstockwaage mit Datenspeicherung zu bauen, hab auch schon einen Prototyp.
    Bin bei der UNI-Wien in einer mechanischen Werkstätte haupterwerblich beschäftigt und imkere hobbymäßig seit ca. 25 Jahren. Kann vielleicht auch bei mechanischen Problemen Unterstützung leisten.
    LG Walter

    1. Guten Tag, Herr Leuthner! Gerne kümmern wir uns darum, den Kontakt zu den Projektbeteiligten herzustellen. Bitte schreiben Sie uns doch eine E-Mail mit Ihrem Anliegen an socialmedia@wu.ac.at! Vielen Dank und beste Grüße!