Open Access an der Wirtschaftsuniversität Wien: das Magazin „Region“

Die elektronische Bibliothek der WU ist eine tolle Sache. Der Volltext einiger Millionen Artikel in über 22.000 wissenschaftlichen Zeitschriften ist nur ein paar Mausklicks entfernt – eine sehr wertvolle Ressource für die wissenschaftliche Arbeit von Studierenden und WissenschafterInnen (die WU-Bibliothek bietet Anleitungen und Kurse).

Aber: Die elektronische Bibliothek ist nicht gratis. Die WU-Bibliothek zahlt wie viele andere Bibliotheken auch jährlich mehrere hunderttausend Euro an wissenschaftliche Verlage für das Recht, deren Artikel in der elektronischen Bibliothek anbieten zu dürfen. Weil von diesem Geld aber nur die Verlage und nicht etwa auch die Autoren, Herausgeber und Gutachter etwas sehen, fragen sich immer mehr WissenschafterInnen: „Was ist deren Leistung?“

In den letzten Jahren ist aus dieser Unzufriedenheit in der Wissenschaft die „Open Access“ Bewegung entstanden. Sie sieht in den bestehenden Verfahren eine schädliche Beschränkung des wissenschaftlichen Austausches und strebt nach kostenloser Verbreitung wissenschaftlicher Artikel ohne rechtliche Einschränkungen. Ihr haben sich schon unzählige Universitäten und Fördereinrichtungen angeschlossen. Sie unterstützen Open Access und schreiben z.B. vor, dass Artikel, die aus den von ihnen geförderten Projekten hervorgehen, Open Access publiziert werden müssen.

Vor gut zwei Jahren machte die Open Access Bewegung auch an der WU einen kräftigen Schritt vorwärts. Damals, im April 2014, startete die Open Access Zeitschrift REGION, „The journal of ERSA, powered by WU“, wie es im Untertitel heißt. Von WU und ERSA (European Regional Science Association) gemeinsam gegründet und vom FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung) finanziell unterstützt publiziert die Zeitschrift derzeit ihre fünfte Ausgabe. Mit über 20 Artikeln in Begutachtung sind auch die nächsten Ausgaben schon gesichert.

REGION ist eine global ausgerichtete wissenschaftliche Zeitschrift. Die Mitglieder des Editorial Board kommen aus aller Herren Ländern; von den USA bis China und Japan, von Schweden bis Neuseeland. Ein internationales Team von HerausgeberInnen managt das Kerngeschäft der Zeitschrift, nämlich das Begutachtungsverfahren. Die WU betreut den technischen Prozess. Hier kümmere ich mich darum, dass die Software läuft,  und die fertigen Artikel in ein einheitliches Format gebracht sowie rasch publiziert werden. Das Programm „Open Journal Systems“, das auf einem der WU-Server läuft, unterstützt den gesamten organisatorischen Ablauf von der Einreichung eines Manuskripts bis zu dessen Bereitstellung in einer der Ausgaben der Zeitschrift. Das ermöglicht es uns, die Kosten sehr niedrig zu halten, um so die Leistungen von REGION nicht nur für die LeserInnen sondern auch für die AutorInnen gratis anbieten zu können: bei REGION muss man weder als LeserIn noch als AutorIn etwas bezahlen.

Aber auch StudentInnen der WU sind bei REGION involviert. Durch ihre englischsprachigen Masterprogramme verfügt die WU über zahlreiche StudentInnen mit Englisch als Muttersprache. Einige von diesen setzen wir bei  REGION für das „Linguistic Editing“ ein. Sie sorgen dafür, dass Orthographie und Grammatik stimmen und die Artikel auch gut zu lesen sind. Dank Open Access kann sich jeder und jede einfach davon überzeugen.

#wuwien #OpenAccess