FOOD [WASTE] FIGHTERS

Lebensmittelverschwendung ist also ein wichtiges und aktuelles Thema, das wortwörtlich in aller Munde ist. Allein in Österreich gibt es zahlreiche Initiativen, die auf das Thema aufmerksam machen und sich für einen sorgsameren Umgang mit Lebensmitteln einsetzen.

Wie viele Lebensmittel landen eigentlich auf dem Müll?

In Europa werden jährlich 179 Kilogramm Lebensmittel pro Person (89 Millionen Tonnen im Jahr) weggeschmissen; das entspricht etwa einem Drittel aller produzierten Lebensmittel. Dabei fallen rund 42 Prozent dieser Lebensmittelabfälle in privaten Haushalten an, 39 Prozent in der Produktion, 14 Prozent in der Gastronomie und lediglich 5 Prozent im Einzelhandel.

In Österreich landen laut der WWF Studie „Das große Wegschmeißen“ über 756.700 Tonnen Lebensmittel pro Jahr im Müll, davon werden 276.000 Tonnen von und in Haushalten weggeschmissen. Nach Schätzungen sind bis zu 70 Prozent dieser Lebensmittelabfälle vermeidbar. Das klingt erst einmal gar nicht soooooo viel. Monetär gesehen bedeutet das jedoch, dass jeder österreichische Haushalt durchschnittlich 176 bzw. 277 Euro pro Jahr quasi in den Mülleimer wirft.

Warum ist das problematisch?

Lebensmittelabfälle sind aber nicht nur aufgrund des rausgeschmissenen Geldes problematisch. Entlang der Wertschöpfungskette d.h. beim Anbau, der Verarbeitung und dem Transport von Lebensmitteln, fallen klimaschädliche Treibhausgase an; zudem werden auch Böden, Luft und Grundwasser unnötig belastet. Wird das Essen weggeschmissen und nicht gegessen, waren all die Energie, das Wasser und die Arbeit, die in der Produktion der Lebensmittel aufgewendet wurden damit etwas wächst und gedeiht, völlig umsonst.

Stoppt den Wegwerfwahnsinn!

Zusammen wollen wir als Wissenschaftlerinnen am Institut für Ecological Economics an der WU Wien versuchen, das Problem an der metaphorischen Wurzel zu packen. Derzeit arbeiten wir in dem vom österreichischen Klima- und Energiefond geförderten Projekt „FoodClim“ um lösungsorientierte Ansätze zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen zu untersuchen. Zum Beispiel arbeiten wir, sowohl im urbanen als auch im ländlichen Raum, mit Gruppen von Haushalten zusammen um Bewusstsein für das Thema zu schaffen, Probleme und Barrieren zu diskutieren und gemeinsam Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten.

Wir beschäftigen uns aber nicht nur mit der Reduzierung von Lebensmittelabfällen, sondern auch mit der Verteilung von überschüssigen Nahrungsmitteln. In diesem Zusammenhang analysieren wir die österreichische Initiative foodsharing.at; durch die Befragung von Mitgliedern sowie die Berechnung von Lebensmittelabfällen – und den damit verbundenen Klimaemissionen – die durch Umverteilung eingespart werden, soll die Rolle und das Potential derartiger Initiativen untersucht werden.

Mehr Nachhaltigkeit, weniger Lebensmittelverschwendung.

Langfristig möchten wir mit dem Projekt einen lösungsorientierten Dialog mit allen Stakeholdern in die Wege leiten durch den klare Ziele definiert und wirkungsvolle Maßnahmen zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung umgesetzt werden. Ziel ist es durch gute Ideen, Kreativität und Aufklärung die sinnlose Verschwendung von Lebensmitteln zu reduzieren und damit einen wertvollen Beitrag zur Erreichung der österreichischen Klimaziele zu leisten.

Wir suchen noch nach StudienteilnehmerInnen mit Wohnsitz im 18. Bezirk! Anmeldung und weitere Informationen unter: www.foodclim.eu

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