Eine der besten Entscheidungen meines Lebens!

Wir führten erst kürzlich ein Interview mit Sonja Stara über ihre langjährige Tätigkeit als Lernbuddy bei Volunteering@WU. Das wollten wir euch natürlich nicht vorenthalten:

Was würdest du denjenigen sagen, die überlegen, Lernbuddy zu werden?

Macht es! Es war eine der besten Entscheidungen die ich jemals getroffen habe! Ich könnte mir einen Alltag, ohne ins Lernhaus zu gehen, fast nicht mehr vorstellen.
Es ist vielleicht am Anfang eine gewisse Herausforderung, wenn man sich denkt: „Wie wird das funktionieren?“. Gerade bei Einzelbetreuung muss die Beziehung passen, weil das ja ein sehr enges Verhältnis ist, wo es auch darum geht, dass man selbst viel einbringt. Man lernt sehr viel in der Tätigkeit selbst, begegnet anderen Kulturen und anderen Menschen und bekommt dadurch auch eine neue Perspektive auf das eigene Leben. Es öffnet einem die Augen in gewisser Weise, da man mit völlig neuen Problemen konfrontiert wird. Eigene Schwierigkeiten scheinen dann fast nicht mehr vorhanden zu sein.
Das Beste daran: auch wenn man anfangs etwas unsicher ist, kann man kaum etwas falsch machen, solange man einfach für die Kinder da ist und sie nach bestem Wissen unterstützt.

Was bedeutet es für die Kinder einen Lernbuddy zu haben?

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass es für die Kinder extrem viel bedeutet. Immer wenn ein Kind im Lernhaus einen neuen Lernbuddy bekommt, ist die Reaktion große Freude und Begeisterung. Für die Kinder ist es sehr wichtig, jemanden zu haben, der ganz für sie da ist und immer ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Anliegen hat. Denn dies kommt in ihrem Alltag oft zu kurz. Zum Beispiel bei Y., meinem Schützling, ist es so, dass sie in der Familie bereits viele Aufgaben übernehmen muss und eine große Verantwortung trägt, zB Betreuung der Geschwister, Begleitung der Eltern zum Arzt oder Ähnliches und zusätzlich auch in der Schule großem Druck ausgesetzt ist. Da ist es besonders wichtig, die Möglichkeit für Austausch und Unterstützung durch einen Lernbuddy zu haben.

Wie würdest du das Verhältnis zu dem Mädchen beschreiben, das du betreust?

Am Anfang war da noch eine gewisse Distanz und dieses typische „Lehrer-Schüler-Verhältnis“, aber mittlerweile ist das überhaupt nicht mehr so. Die Beziehung hat sich intensiviert und es wurde schnell Vertrauen aufgebaut. Sie kann mir heute alles erzählen und sie weiß, ich bin immer da, wenn sie etwas braucht – es geht dabei nicht nur um Schule und Hausübungen, sondern um alles, was auch immer sie gerade beschäftig. Wir haben ein ziemlich enges Verhältnis, da ich bereits 3 Jahre ihr Lernbuddy bin und ich habe bisher wirklich viel in meiner Tätigkeit gelernt und fühle mich durch den engen Kontakt sehr bereichert.

Was hat dich in der Zusammenarbeit mit den Kindern am meisten beeindruckt?

Allgemein beeindruckt mich in der Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen immer ihre große Offenheit, Unvoreingenommenheit und Ehrlichkeit – es ist alles viel unkomplizierter als bei Erwachsenen. Wenn man vor einem Problem steht, sollte man sich daher überlegen: „Wie würde ich das mit 11 Jahren sehen?“. Es gibt dann mit Sicherheit weniger Schwierigkeiten und Missverständnisse. Die große Neugierde, Energie und Lebensfreude von Kindern ist auch sehr beeindruckend und ansteckend. Da kann man sehr viel von Kindern lernen. Das tollste an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist für mich, dass jede Begegnung etwas völlig Neues, manchmal auch Unerwartetes bringt und man dadurch wieder eine völlig neue Perspektive auf das Leben erhält.

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