Von der Idee zur preisgekrönten Masterarbeit

„Im Wald zwei Wege boten sich mir dar. Ich wählte den, der weniger betreten war. Und das veränderte mein Leben“. An diesen Vers von Robert Frost mag Michael Austerer (Bild Mitte) wohl gedacht haben, als er am Abend des 3. März 2016 im Hilton Vienna im Rahmen des 36. Österreichischen Controllertags den mit 1.500 Euro dotierten 1. Preis des prestigeträchtigen „Excellence in Financial Leadership”-Research-Award des CFO-Clubs Austria entgegennahm. Michael Austerer und sein Betreuer Michael König (Bild links) teilen ihre Eindrücke von einem außergewöhnlichen Projekt, von der Idee bis zum erfolgreichen Abschluss:

Wie lautet Dein Thema und wie bist Du dazu gekommen?

Michael Austerer: „Der Titel meiner Arbeit lautet „Financial Crisis and Strategic Foresight: Did the financial crisis have an impact on the adaption of foresight techniques? An empirical analysis of selected listed companies in Austria and Germany“. Ein ziemlich langer Titel 😉 Ich wollte etwas Aktuelles und Relevantes machen, etwas das so zuvor noch nicht untersucht wurde. Im Laufe des Masterstudiums „Strategy, Innovation and Management Control“ (SIMC) wurde mir klar, dass es „business as usual“ in unserem volatilen und immer komplexer werdenden Wirtschaftsumfeld nicht mehr gibt. Chancen und Risiken treten immer öfter völlig unerwartet und disruptiv auf, und diese Diskontinuitäten können existenzgefährdende „game changer“ sein. Auf diese neuen Phänomene muss man neue Antworten finden. Als ich sah, dass dieses Thema ausgeschrieben war, war mir sofort klar: Das ist das Richtige für mich! Die Identifikation der Forschungslücke und der methodischen Vorgehensweise war extrem spannend. Ich konnte in der empirischen Untersuchung mit großen Konzernen, wie der Deutschen Telekom AG, der Flughafen Wien AG, der OMV AG sowie der Österreichischen Post AG zusammenarbeiten. Das war sehr lehrreich für mich und brachte wertvolle Kontakte. Auch die Ergebnisse sind sehr aufschlussreich. Ich habe mich wahnsinnig gefreut, als ich erfahren habe, dass meine Masterarbeit auch genau den Nerv in der Praxis getroffen hat. Das beschäftigt zurzeit alle! Es ist eines der Schlüsselthemen für alle Unternehmen, egal wie groß, wie sie Strategische Frühaufklärung am besten betreiben sollen. Der 1. Preis beim Controller-Tag war für mich dann eine positive Überraschung und ein wunderschöner Abschluss meines Masterarbeitsprojekts“.

Was sind die Erfolgskriterien bei der Betreuung einer Masterarbeit?

Michael König: „Die Masterarbeit sollte nicht bloß einer der letzten Schritte zum Abschluss des Studiums sein. Ein erfolgreiches Masterarbeitsprojekt zeichnet sich dadurch aus, dass die/der Student/in ein Thema wählen kann, für das sie/er sich begeistert. Etwas, mit dem sie/er sich auch voll identifizieren kann. Idealerweise sollte eine Masterarbeit auch für die Praxis nach dem Studium Nutzen stiften. Da muss vom ersten Tag an das „Feuer brennen“, und als Betreuer spürt man das auch. Wenn beide das gerne machen, tun sich plötzlich Wege auf, an die man nicht gedacht hätte. Da spielt es keine Rolle, ob Wochenende oder Nacht. Die Neugier treibt einen dann an. Wie im Frost-Zitat war es auch bei uns: Von der ursprünglichen Idee sind wir schnell in eine „terra incognita“ gekommen, und das machte dann umso mehr Spaß. Als dann bei der Podiumsdiskussion am Controller-Tag von einem prominenten Diskutanten auch der dringende Wunsch geäußert wurde, die Unternehmen mögen doch endlich beginnen, sich strukturiert mit alternativen Zukünften auseinanderzusetzen und nicht nur in die Vergangenheit schauen, war klar, dass wir hier den Nagel auf den Kopf getroffen haben. Dass sich die unabhängige Jury entschloss, die Arbeit mit dem 1. Preis zu prämieren, freut mich sehr. Ich bin sehr stolz auf Michael, ich habe ihn sehr gerne betreut, und das war auch noch lange nicht der letzte Schritt. Demnächst wird ein „Inside Research“-Artikel in CFOaktuell, Zeitschrift für Finance & Controlling, veröffentlicht. Und es werden sich sicher auch weitere Projekte ergeben.“

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