Soll ich anders lernen als bisher? Prüfung & Prüfungsangst.

Wenn du die Prüfung schreibst

Auch beim Schreiben der Prüfung kann man mehr oder weniger geschickt vorgehen (Schummeln ist hier natürlich NICHT gemeint). Schreibe bitte nicht gleich drauf los, wenn du eine Frage entdeckt hast, die du beantworten kannst, sondern verschaffe dir zuerst einen Überblick über alle Prüfungsfragen und die dafür vorgesehene Punkteanzahl. Das hilft abzuschätzen, wie lange du an jeder Aufgabe arbeiten kannst, ohne zu viel Zeit für die anderen Fragestellungen zu verlieren.
Beginne dann mit einer Aufgabe, die dir leicht fällt. Konzentriere dich auf die genaue Aufgabenstellung. Es wäre schade, wenn du die Aufgabe zwar lösen kannst, doch nicht die richtige Antwort hinschreibst, weil du die Angabe ungenau gelesen hast. Wenn du vor dem Prüfungsende mit der Bearbeitung aller Fragen fertig geworden bist, schaue dir die gesamte Arbeit noch einmal durch. Vielleicht hast du Aufgaben überblättert oder möchtest noch etwas ergänzen. Denn, wenn du die Arbeit früher abgibst und dir fällt nachher noch etwas ein, kannst du keine Ergänzungen oder Korrekturen mehr vornehmen.

Und wenn es trotzdem einmal nicht klappt…

… dann solltest du dich nicht völlig beunruhigen lassen und bereits nervös der nächsten „Chance“ entgegenfiebern, aber in jedem Fall zur Prüfungseinsicht gehen um festzustellen, welche Fehler du gemacht hast und wie diese beurteilt worden sind. Die Rückmeldung zur Prüfung ist eine wichtige Grundlage für die Vorbereitung auf den nächsten Prüfungstermin.

Der Umgang mit Prüfungsangst

Ein flaues Gefühl in der Magengegend, kalte Hände, innere Unruhe und Nervosität sowie das ständige Bedürfnis, doch noch einmal kurz die Toilette aufzusuchen, sind deutliche Anzeichen dafür, dass eine Prüfung unmittelbar bevorsteht. Die beschriebenen Zustände sind typische Symptome von Prüfungsangst – einem Angstgefühl, das sich speziell auf Prüfungssituationen bezieht und einerseits durch die Furcht vor externer Beurteilung und andererseits durch die prinzipielle Möglichkeit des Versagens hervorgerufen wird. Prüfungsangst hängt stark von der individuellen Bewertung der jeweiligen Prüfung ab. Je bedeutender diese ist, je höher der Arbeits- und Zeitaufwand im Rahmen der Vorbereitung und je unliebsamer das Prüfungsfach, desto stärker tritt sie in Erscheinung.
Bei den genannten Befragungen der StudienanfängerInnen der WU gaben mehr als 20% der Befragten an, immer oder zumindest häufig während der Schularbeiten Angst gehabt zu haben. Fast ein Drittel der Befragten lässt sich von schlechten Noten entmutigen und mehr als ein Viertel macht sich Sorgen, ob er oder sie das Studium schaffen wird. Nicht in jedem Fall ist Prüfungsangst jedoch etwas Schlechtes: Ein gewisses Maß an Aufregung unmittelbar vor der eigentlichen Prüfungssituation kann sich auch sehr positiv auswirken – dadurch wird die gesamte Aufmerksamkeit auf die Prüfungssituation konzentriert und die Leistungsfähigkeit und -bereitschaft gesteigert. Nimmt die Angst allerdings überhand und wird sie als persönliche Belastung empfunden, ist es in jedem Fall ratsam, sich externe Unterstützung (etwa bei der Psychologischen StudentInnenberatung) zu holen. In extremer Form löst die Angst nämlich Denkblockaden aus, reduziert die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit und beeinträchtigt eindeutig die Lebensqualität.
Der erste Schritt zur Bewältigung der eigenen Ängste ist oftmals eine realistische Bestandsaufnahme: Anstatt der Fantasie freien Lauf zu lassen und schlimmste Vorstellungen zu entwickeln, wie die Prüfung wohl aussehen könnte, empfiehlt es sich, die tatsächlichen Anforderungen abzuklären. Sammle so viele Unterlagen und  Informationen zur Prüfung und dem/r PrüferIn wie möglich (am besten von KollegInnen, die die Prüfung bereits hinter sich haben). Auch eine solide Prüfungsvorbereitung und eine positive Grundeinstellung tragen dazu bei, die Prüfungsangst zu bekämpfen. Nimm dir die bevorstehende Prüfung als eine Herausforderung an, vertraue auf deine Vorbereitung und dein Wissen und versuche vor allem, die Sache realistisch zu betrachten: es ist letztlich nur eine Prüfung!

Alles Gute für die bevorstehende Prüfungswoche!

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